Politik

Wo ist das Problem…?

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Indianer-Verbot für Kita-Fasching, Witz-Zensur im Karneval, Veganismus-Extremismus an Kantinen- und Supermarkt-Theken, geschlechtsloses Behörden-Deutsch: Man könnte meinen, Deutschland steht unmittelbar vor der Einführung eines Umerziehungsministeriums.

Plötzlich ist ständig alles ein Problem! Von allen Seiten wird am Normalo-Deutschen rumgemäkelt. Doch was, wenn der Otto-Normalo-Deutsche einfach nur sein Leben leben will – ohne permanente Belehrung von selbst ernannten Umerziehern? Was, wenn die Probleme von Aktivisten, manchen Politikern und einigen Journalisten gar nicht seine Probleme sind …?

BILD fragt: Wo ist das Problem?

… wenn Kinder im Fasching gehen, als was sie möchten?

Wenn zwei Hamburger Kitas Indianer-Kostüme verbieten wollen, weil es Amerikas Ureinwohner beleidigt, dann ist das einfach Unsinn. Erstens zeigt das Kostüm, dass Kinder Indianer toll finden, sie für Dinge wie Mut und Blutsbrüderschaft bewundern. Zweitens werben viele Stämme selbst mit ihrem traditionellen Federschmuck und verkaufen ihn. Und drittens würde sich auch kein Deutscher von Japanern diskriminiert fühlen, nur weil sie auf dem Oktoberfest Lederhosen, Haferlschuhe und Trachtenhemd tragen.

… wenn man als Mann sagt: Guten Tag, schöne Frau!

Was ist gegen nette Begrüßungen, gegen Komplimente zu sagen? Keine Dame (nein, Fräulein geht wirklich nicht mehr) wird ent-emanzipiert, wenn ein Mann die Tür aufhält, den Vortritt und den Sitzplatz lässt! Es ist ein Angebot aus Achtsam-, nicht aus Überheblichkeit!

  • Erste Kita will keine Indianer-Kostüme

    Politikerin empört über Kostümverbot

    In ganz Deutschland feierten Kindergarten-Kinder gestern und vorgestern fröhlich Fasching, doch nicht alle Kostüme waren okay!

  • Politischer Aschermittwoch

    Söder empört sich über Indianer-Kostüm-Irrsinn

    Die Diskussion um die Frage, was man im Karneval darf oder nicht geht munter weiter. Jetzt mischt sich CSU-Chef Markus Söder ein.

Und es muss ja keine Einbahnstraße sein: Auch Frau darf Tür aufhalten, wenn sie will und für wen sie will. Für Deutschland gilt das Grundgesetz – und in des Volkes Mitte gilt noch immer: der gute, alte Knigge. Man rennt sich nicht um und schenkt einander Beachtung. Das ist kein altes Rollenbild. Man nennt es Höflichkeit.

… wenn ich im Karneval einen Witz erzähle?

Dafür ist Karneval da. Spaßvogel Bernd Stelter wurde für einen Gag über den Doppelnamen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer (kurz: AKK) heftig kritisiert, AKK selbst für einen Witz über Männer und Unisex-Toiletten. Die Wahrheit ist: Beides trifft einen Nerv, ist im Karneval klar als Scherz erkennbar, nicht als politische Attacke. Es nennt sich: Narrenfreiheit. Und man muss es erst mal so weit bringen, auf die Schippe genommen zu werden.

… wenn ich gern Fleisch esse?

Kritiker und Veggie-Aktivisten weisen darauf hin, dass Viehzucht viel Wasser und Flächen verbraucht und Vieh zudem schädliches Methan pupst. Stimmt.

Mit Fleischverzicht allein ist das Weltklima trotzdem nicht zu retten. Mangelernährung mit System ist nicht die Lösung: 0,3 % der Deutschen sind Veganer (2,3 % Vegetarier), 70 % essen jedoch Fleisch (Quelle: b4p Marktforschung) und möchten bitte ihr Schnitzel und ihre Bratwurst in Ruhe essen – ohne bei jedem Bissen von versnobten Journalisten und Teilen der Politik für den Niedergang des Planeten verantwortlich gemacht zu werden.

… wenn ich auf der Autobahn gern schnell fahre?

Es gibt kein Problem, solange ich mich an die Straßenverkehrsordnung halte. Obwohl die deutsche Autobahn die sicherste Straßenart in Deutschland ist, wird sie regelmäßig zur Todeszone erklärt.

Nur: Sie ist es nicht. Nur etwa jeder achte Tote im Straßenverkehr starb bei einem Unfall auf einer Autobahn, 60 Prozent der tödlichen Unfälle ereigneten sich auf Landstraßen. Und: schnell fahren heißt nicht rasen.

… wenn ich meiner Tochter Zöpfe flechte?

Fundamental-Feministinnen sehen darin das Antrainieren klassischer Mann-Frau-Rollen, die Amadeu-Antonio-Stiftung sogar ein Indiz für ein „rechtes“ Elternhaus. Alles Quatsch! Wenn Mädels Zöpfe, Pferde oder gar Einhörner mögen, ist das völlig okay. Wenn sie Autos, Computerspiele oder Chemiebaukasten toll finden, auch. Lasst Kinder einfach Kinder sein.

… wenn ich glaube, dass Toiletten für Männer und Frauen reichen?

Intersexuelle Menschen mit uneindeutigem Geschlecht machen in Deutschland etwa 0,1 % der Bevölkerung aus. Für sie ist die Beschriftung von Toiletten das geringste Problem.

Transgender oder Transsexuelle fühlen sich im falschen Körper und können die Toilette frei wählen. In der Bahn, auf Sport- oder großen Musik-Events kann man schon jetzt sehen: Wenn‘s dringend ist, schert sich eh keiner um die Etikette am Herz-Häuschen.

… wenn ich jemanden frage, woher er kommt?

Immer wieder beklagen sich Menschen mit Migrationshintergrund, dass sie nach Augenschein und nicht als Deutsche wahrgenommen werden. Dabei ist die Frage ganz normal! Den Pass sieht man nicht. Und: Die Frage nach der Herkunft verrät Interesse, nicht Ausgrenzung. Auch „Bio-Deutsche“ fragen sich bei auffälliger Mundart oder ungewöhnlichen Namen, wo sie herkommen – ob sie z. B. gebürtige Berliner sind oder zugereist oder wo eben ihre Eltern herkommen.

… wenn Frauen nach der Geburt erstmal zu Hause bleiben?

Angeblich sind Frauen heutzutage altmodisch, wenn sie ihr Kind nach der Geburt nicht bereits als Säugling in die Ganztagsbetreuung geben – und sofort wieder arbeiten gehen. Es sollte jeder Frau selbst überlassen sein, wann sie wieder in den Job einsteigen will. Es geht niemanden etwas an. Sich um die Kinder in den ersten Jahren komplett selbst zu kümmern, war vor 40 Jahren Normalität. Und diese Baby-Generation ist heute ja auch nicht dadurch komplett verkommen …

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