Kultur

About The Light: Steve Mason: Kraftvoller Britpop für Brexit-Zeiten

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Der 90er-Jahre-Britpop von Oasis, Blur, Pulp oder Suede ist eigentlich längst Schnee von gestern. Doch nun knüpft der Schotte Steve Mason mit einem gelungenen Album an diese Ära an.

Neue Stabilität, neue Energie: Steve Mason. Foto: Brian David Stevens

Als Frontmann von The Beta Band schrammte er knapp am breiten Publikum vorbei, überzeugte aber viele Popkritiker. Nun nimmt Steve Mason mit seinem vierten Soloalbum einen neuen Anlauf, um aus der Kultstar-Nische herauszukommen.

Und das könnte sogar klappen. Denn «About The Light» (Domino) ist ein Album, wie es Oasis nach ihrem Welterfolg Anfang, Mitte der 90er Jahre nie wieder hinbekamen: einfallsreicher, zugänglicher, aus dem Vollen schöpfender Britpop, der für ein Brexit-geplagtes Königreich mit kraftvollen Hymnen wie dem Titelsong und knackigen Bläser-Arrangements wie im Opener «America Is Your Boyfriend» manchen Balsam bereithält.

Der inzwischen nach Brighton umgesiedelte Schotte Mason hatte in den vergangenen Jahren mit Schulden und wohl auch Depressionen zu kämpfen – umso erstaunlicher ist dieses Kreativ-Comeback nach einigen eher sperrigen Platten. Großen Anteil daran hat – neben einer verbesserten privaten Stabilität – Produzent Stephen Street (The Smiths, Blur, Suede).

Dieser Veteran des britischen Indie-Pop weiß einfach, wie es geht. Zudem wählte Mason, der seine früheren Alben überwiegend allein geschrieben hatte, bei «About The Light» eine andere Methode. «Ich entschied mich bei diesem Album dafür, meine Live-Band in jede Phase mit einzubeziehen – weil ich die Energie, die wir produzieren, wenn wir Live-Shows spielen, einfangen wollte.»

Dieser Kurswechsel ist hörbar geglückt. Mit dem in Studios in London und Brighton aufgenommenen Werk hat Steve Mason seinen Sound ordentlich aufpoliert – und sich in der Mitte seiner Karriere dem Publikum neu geöffnet.

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