Politik

Wie die UN-Flüchtlingshilfe die Opferzahlen hochrechnet

0

Jeder Tote auf dem Mittelmeer ist einer zu viel, die Situation vor den Toren Europas schlimm genug!

Ausgerechnet der „Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen“ (UNHCR) erweckt nun jedoch den Anschein, es sei noch schlimmer als geglaubt – aber ist das wirklich so?

Die UN-Behörde sagt: „Insgesamt starben 2275 Menschen. Besonders dramatisch war es im zentralen Mittelmeer: Auf den Routen von Libyen nach Europa bezahlte jeder 15. Flüchtling und Migrant den Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, mit dem Leben.“

Das sei ein „starker Anstieg“ im Vergleich zum Jahr 2017, wo ein Migrant auf 38 Ankömmlinge auf See umkam. Damit sei das Mittelmeer 2018 „wieder der tödlichste Seeweg der Erde“.

  • Bericht der Bundesregierung

    Immer weniger Migranten kommen zu uns

    Die Zuwanderung nach Deutschland hat laut dem neuen Migrationsbericht der Bundesregierung deutlich abgenommen.

  • Kampf gegen Schleuser

    Deutschland schickt kein Schiff mehr ins Mittelmeer

    Schleuserbekämpfung im Mittelmeer iwar der Auftrag, doch es wurden vor allem Bootsflüchtlinge gerettet. Jetzt setzt Deutschland aus.

UNHCR-Chef Filippo Grandi erklärt die Todesrate, die sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht habe, mit den fehlenden Rettungskapazitäten im Mittelmeer.

FAKT IST ABER: Im Vergleich zum Vorjahr 2017 ist die Zahl der registrierten Toten im Mittelmeer laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) tatsächlich um 650 gesunken – von 2925 auf 2275. 2016 waren es sogar noch 3771 Tote! Dennoch spricht das UNHCR von einer „alarmierenden Quote“!

Die Quote steigt aber nicht wegen fehlender Retter im Mittelmeer an. Sondern rechnerisch deshalb, weil die Zahl der angekommenen Flüchtlinge in der gleichen Zeit deutlich stärker sank als die Zahl der Toten: von 172 301 auf 139 300.

Schaut man also auf die Zahlen, sind weniger Flüchtlinge gekommen und noch weniger Menschen gestorben als im Vorjahr. Wenngleich jeder Tote eine unglaubliche Tragödie ist, wächst Kritik an der Mitteilung der UN-Flüchtlingshilfe.

Innenexperte Christoph de Vries (44, CDU) zu BILD: „Das Rechenkonstrukt des Flüchtlingskommissars legt den Verdacht nahe, dass mit den Todeszahlen Schiffbrüchiger Politik gemacht werden soll. Das halte ich für sehr bedenklich, zumal die Zahl der Migranten, die auf dem Mittelmeer zu Tode kommen, seit Jahren Gott sei Dank zurückgeht.“

De Vries weiter: „Für uns als Union ist klar, dass wir den Schleusern das Handwerk legen müssen, damit sich weniger Menschen auf die gefährliche Überfahrt begeben und zu Tode kommen. Deshalb treten wir für Ausschiffungsplattformen in den nordafrikanischen Ländern ein, in denen schnell geklärt wird, wer einen Schutzanspruch hat und wer nicht.“

Eine bittere Ungewissheit bleibt, die niemand mit Garantie beantworten kann: Hätten mehr Menschen gerettet werden können, wenn es mehr Seenothilfe gegeben hätte?

Laut “Buzzfeed” hatte jedoch die an der EU-Mission „Sophia“ beteiligte Bundeswehr 2018 in sechs von sieben Monaten keinen Menschen aus Seerot retten müssen. Laut Bundesregierung seien die Fluchtursachen zurück gegangen…

★★★

Richtig ist im UN-Bericht, dass sich die Routen auf dem Mittelmeer verlagert haben. Spanien ist nun das wichtigste Ziel mit 8000 Ankünften über Land (in den Enklaven Ceuta und Melilla) und 548 00 über See. In Italien kamen 23 400 Flüchtlinge und Migranten an, ein Fünftel der Zahl des Vorjahres.

Bürgermeister fordern Strom-Pistolen fürs Ordnungsamt

Previous article

Klitschko drückt Juan Guaidó die Daumen

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik