Politik

Trump verhöhnt TV-Show seiner Rivalen

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Die Demokraten in den USA bringen sich für die Wahlen im kommenden Jahr in Stellung. Zehn Bewerber sind am Mittwochabend in einer TV-Debatte gegeneinander angetreten.

Und was macht US-Präsident Donald Trump (73)? Er verhöhnt die Fernsehdebatte seiner Rivalen – natürlich per Twitter: „LANGWEILIG!“, schrieb Trump über die Diskussion, während er auf dem Weg zum G20-Treffen nach Japan war.

Die Demokraten dürften solche Sprüche nur noch mehr motivieren. Bislang haben 25 Politiker ihren Hut in den Ring geworfen – mehr Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur hatte die Partei nie!

BORING!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) June 27, 2019

Im Rampenlicht der Diskussionsrunde in Florida stand unter anderem die linke Senatorin Elizabeth Warren, aber auch New Yorks umstrittener Bürgermeister Bill de Blasio sowie der ehemalige texanische Abgeordnete Beto O’Rourke lieferten sich auf der Bühne einen Schlagabtausch. Sie stritten etwa über die richtige Gesundheitsversorgung.

▶︎ Warren, die Umfragen zufolge unter den zehn Bewerbern vom Mittwochabend vorne lag, warb bei ihrem Auftritt für „strukturelle Änderungen in unserer Regierung, in unserer Wirtschaft und in unserem Land“. Sie kritisierte, die Wirtschaft funktioniere nur noch für eine immer kleinere Schicht, „aber nicht für den Rest von uns, der zusieht, wie der Klimawandel auf uns zusteuert“.

Alle Bewerber wollten übereinstimmend Reformen im Gesundheitssektor und bei der Migrationsgesetzgebung. Außenpolitisch plädierten sie im Konflikt mit dem Iran für eine diplomatische Lösung.

▶︎ Die Kongressabgeordnete und Irak-Veteranin Tulsi Gabbard warnte, ein Krieg mit dem Iran „wäre viel verheerender, viel teurer als das, was wir im Irak gesehen haben“. Gabbard forderte zudem: „Wir müssen unsere Truppen aus Afghanistan nach Hause holen.“

Erste TV-Debatte der Kandidaten

Trump findet Gegenkandidaten „langweilig“

Quelle: Reuters
0:45 Min.

Zweite Runde heute Abend

Um sich für das Fernsehduell zu qualifizieren, mussten die Bewerber in drei Umfragen mindestens ein Prozent Unterstützung erhalten oder Spenden von insgesamt 65 000 Förderern aus 20 US-Bundesstaaten nachweisen.

Weil das Bewerberfeld so groß ist, werden am Donnerstag bei einem zweiten TV-Duell zehn weitere Kandidaten aufeinandertreffen – darunter Ex-Vizepräsident Joe Biden und der unabhängige Senator Bernie Sanders. Umfragen zufolge liegt Biden im Bewerberfeld der Demokraten bislang deutlich vorne, gefolgt von Sanders und Warren.

Vor allem Biden gilt als scharfer Trump-Kritiker. Er hatte Trump bei der Verkündung seiner Bewerbung eine „existenzielle Bedrohung“ für die USA genannt. Trump verspottet den Stellvertreter seines Amtsvorgängers Barack Obama regelmäßig als „schläfrigen Joe Biden“.

Trump hatte seinen Wahlkampf für eine Wiederwahl 2020 offiziell am vergangenen Dienstag eröffnet – ebenfalls in Florida. Die Ortswahl kam nicht von ungefähr: Florida ist ein „Swing State“, in dem weder Republikaner noch Demokraten fest auf eine Mehrheit bauen können, und könnte der Schlüssel zum Wahlsieg sein. 2016 gewann Trump hier nur knapp.

Die eigentlichen Vorwahlen, bei denen der Kandidat oder die Kandidatin der Demokraten gegen Trump bestimmt wird, beginnen erst im Februar im Bundesstaat Iowa. Bei den Republikanern gibt es außer Trump bislang nur einen weiteren Kandidaten, der für die Partei in die Wahl ziehen will: den früheren Gouverneur des US-Bundesstaats Massachusetts, Bill Weld. Seine Chancen dürften aber gering sein.

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