Ein irrer Hass-Brief gegen die Frauenquote bringt Baden-Württembergs AfD-Fraktion in Erklärungsnot.
Auf die höfliche Bitte des Umweltministeriums, zwei Posten in Umweltbeiräten zu besetzen und dabei die angestrebte Frauenquote zu berücksichtigen, schrieb der AfD-Abgeordnete Heiner Merz (55) eine Wut-E-Mail zurück: „Quoten nützen (übrigens) nur unqualifizierten, dummen, faulen, hässlichen und widerwärtigen Frauen; die Guten, Bemühten und passend Qualifizierten fanden und finden ihren Weg allein.“
Die erbetene „paritätische Besetzung“ bedachte Merz mit der Gegenfrage: „Welche Parität? 49% permanente Frauen, 49% permanente Männer, 2% Genderfluide und, haha, weiteres?“ Umweltminister Franz Untersteller (61, Grüne) beschwerte sich beim Landtagspräsidentin Muhterem Aras über die „menschenverachtende Ausdrucksweise“ des AfD-Politikers.
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Junge Alternative
AfD will sich von Partei-Jugend trennen
Für die AfD-Jugend wird es nun eng. Der AfD-Bundesvorstand will über eine Trennung von AfD und Junger Alternative abstimmen lassen.
AfD-Mail kommt auf die Tagesordnung
Aras zu BILD: „Ich bin entsetzt über Ton und Inhalt der Antwort eines Mandatsträgers der AfD auf das Schreiben des Umweltministeriums und werde den Vorgang am Dienstag, 11. Dezember, im Präsidium auf die Tagesordnung setzen.“
Zur Aufklärung des Vorfalls soll es am Dienstag auch ein Gespräch in der AfD-Fraktion geben. Gegenüber der Deutschen Presseagentur erklärte AfD-Pöbler Merz, er sei kein Frauenfeind, finde es aber falsch, wenn qualifizierte Männer durch die Frauenquote benachteiligt würden.
Frank Lorho (45), Sprecher des baden-württembergischen Umweltministeriums, stellte gegenüber BILD klar, der Hinweis seines Hauses zur Förderung von Frauen in Führungspositionen sei „nur eine Empfehlung, keine Quote – die AfD kann vorschlagen, wen sie will.”
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