Politik

Riesen-Debatte um „geschlechtergerechte“ Sprache

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Sprechen Sie schon geschlechtergerecht?

Mit den Regeln zur „geschlechtergerechten Verwaltungssprache“ hat Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (54, SPD) eine hitzige Debatte losgetreten.

Hintergrund: Die Stadtverwaltung stellt ihren Schriftverkehr auf „geschlechtsumfassende Formulierungen“ um. Und macht aus dem „Rednerpult“ das „Redepult“, aus „der/die Ingenieur/in“ ein „der*die Ingenieur*in“. Das Ziel: Auch diejenigen Ansprechen, die sich nicht als Frau oder Mann fühlen.

Muss das wirklich sein? Die große Debatte in BILD!

  • „Redepult“ statt „Rednerpult“

    Gender-Gaga jetzt neue Amtssprache in Hannover

    Niedersachsens Landeshauptstadt hat eine „Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ herausgegeben.

Kann man noch “Oberbürgermeister” sagen?

OB Schostok berichtet von gemischten Reaktionen auf die Sprachregeln. Danksagungen kämen „aus der FLTIQ-Community (Frauen, Lesben, Trans, Inter, Queer – d. Red.) und von Gleichstellungsbeauftragten und Diversitybeauftragten bundesweit“. Es gebe aber auch „aggressive Beschimpfungen über vermeintlichen Genderwahn“. Dass es wichtigere Themen gebe, lässt Schostok nicht gelten: „Geschlechtsumfassend zu formulieren kostet weder Geld noch Zeit.“

Der Begriff des „Oberbürgermeisters“ bleibt unangetastet – bis auf eine Ausnahme. Schostok zu BILD: „Im Falle einer Transperson, die sich nicht im binären System der Zweigeschlechtlichkeit verorten möchte: Oberbürgermeister*in.“

Experten sind gespalten!

  • Kommentar zu Gender-Gaga

    Auf dem Kopf

    Städte und Kommissionen streben nach einer geschlechtsneutralen Sprache, weil sie damit die Gleichberechtigung zu fördern glauben.

► Lehrerverbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger schimpft, die Sprachregeln seien „unsinnig, beängstigend und anmaßend“. Meidinger zu BILD: „Damit maßt sich eine Behörde eine sprachlenkende Kompetenz an, die ihr nicht zusteht!“

Er verspricht: „Nachdem leider auch schon viele Universitäten ähnliche sprachdiktatorische Anweisungen für die Anfertigung von Prüfungs- und Seminararbeiten herausgegeben haben, wird der Deutsche Lehrerverband alles tun, damit unsere Schulen und unsere Schüler von solchem Unfug verschont bleiben. “

  • Urteil am Obersten Gericht

    Trump darf Transgender aus Armee ausschließen

    Das Oberste Gericht der USA hat Beschränkungen für Transgender-Menschen im Militär bestätigt. Die Demokraten kritisieren das Verbot.

► Soziologie-Professor Stefan Hirschauer widerspricht: „Diese Regelung ist sinnvoll und inklusiv. Sie bildet ab, wo die Mehrheit der Gesellschaft längst ist.“ Woanders sei man schon viel weiter: „In den USA und Schweden bekommen viele Kinder Unisex-Namen.“

Der Gender-Forscher erklärt: „Wir dürfen nicht unterschätzen, wie viele Menschen sich weder als Mann, noch als Frau sehen wollen.“

► Grünen-Politikerin Tessa Ganserer (41, früher Markus), selbst Transgender, zu BILD: „Minderheitenrechte sollten hinter anderen Themen zurückstehen? Dann würde ich mir wirklich Sorgen um Deutschland machen!“

Ganserer meint: „Sprache ist etwas lebendiges, wandelt sich permanent und passt sich gesellschaftlichen Realitäten an.“

Sprachwissenschaftler Manfred Bierwisch (88) hält dagegen: „Solche Regelungen und die angeblich geschlechtsgerechte Sprache ist schlechtes bis falsches Deutsch!“

Seine Kritik an der Stadtverwaltung: „Was in Hannover per Verordnung gemacht wird ist unsinnig. Man kann die Sprache nicht per Verordnung ändern.“

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