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Rechtsextremisten habenTodesliste mit 25 000 Namen

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Linke Politiker aus ganz Deutschland waren im Visier.

Die rechtsextremistische Vereinigung „Nordkreuz“ hat politisch motivierte Morde in ganz Deutschland geplant. Das berichteten zunächst die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerkes Deutschland“ unter Verweis auf Vernehmungsprotokolle des Bundeskriminalamtes (BKA).

Demnach sammelte das „Prepper-Netzwerk“ (Menschen, die sich auf den krisenhaften „Tag X“ vorbereiten) Namen und Adressen von politischen Gegnern auf sogenannten Todeslisten. Auch die rechtsterroristische Gruppe NSU hatte Daten über etwa 10 000 Personen gesammelt. Auf einer solchen stand auch der Name des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke († 65) – sein mutmaßliche Mörder, der Rechtsterrorist Stephan Ernst (45), sitzt in Untersuchungshaft.

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Rechtsextremisten von „Nordkreuz“ über die Landesgrenzen von Mecklenburg-Vorpommern hinaus agierten und Personendaten aus der gesamten Bundesrepublik sammelten.

▶︎ Laut Angaben verfügt „Nordkreuz“ über mindestens zwei Ableger: „Südkreuz“ und „Westkreuz“. Auch in und um Berlin soll eine Unterstützergruppe tätig sein.

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25 000 Namen auf Todesliste

Bei Razzien von „Nordkreuz“-Mitgliedern im August 2017 und April 2018 stellten die Beamten Akten und elektronische Datenträger sicher, auf denen sich die Namen und Adressen von fast 25 000 politischen Gegnern finden. Nach RND-Informationen stammen die betroffenen Zielpersonen überwiegend aus dem linken Parteienspektrum. Die meisten von ihnen hätten sich positiv über Geflüchtete und Asylsuchende geäußert.

Bislang war angenommen worden, dass „Nordkreuz“ sich auf Personen im direkten, regionalen Umfeld seiner gut 30 Mitglieder beschränkte.

Nach Einschätzung von Ermittlern planten die Rechtsextremisten, politische Gegner zu einem gewissen Zeitpunkt festzunehmen und gezielt zu töten.

Diesen Verdacht hätten zwei Vernehmungen eines der „Nordkreuz“-Angehörigen durch das BKA erhärtet. Horst S., ehemals Vizechef im Bundeswehr-Reservistenverband Mecklenburg-Vorpommern, sagte, die Listen mit „linken Persönlichkeiten“ hätten dem Ziel gedient, diese „im Konfliktfall“ zu liquidieren.

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Der Gründer der rechten Prepper-Gruppe „Nordkreuz“, der SEK-Beamte Marko G., sitzt seit Mitte Juni in Untersuchungshaft. Zusammen mit drei weiteren Polizisten soll er Munition aus Polizeibeständen entwendet und Tausende Patronen gehortet haben.

Eine bei Marko G. sichergestellte Maschinenpistole vom Typ Uzi stammte jedoch nicht aus LKA-, sondern aus Bundeswehrbeständen, wie das RND aus Ermittlerkreisen erfuhr. Die Uzi soll vor etwa 15 Jahren aus Beständen der Truppe gestohlen worden sein.

▶︎ Die Rechts-Terroristen planten auch die Bestellung von rund 200 Leichensäcken und Ätzkalk. Der Bundestag habe vom Verfassungsschutz eine entsprechende Material-Liste mit Bestelladressen und Kontakten erhalten, berichtete das RND.

Obwohl „Nordkreuz“ aufflog – ihr gehörten auch Polizisten, SEK-Männer und ein Ex-LKA-Beamter an – bleiben die Ermittler weiterhin alarmiert.

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