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Minister Scheuer schicktBrandbrief an BER-Chef

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Vor über 2500 Tagen sollte der BER das erste Mal eröffnet werden. Es folgte die peinlichste Dauer-Baustelle, die es in Deutschland je gegeben hat. Ende anscheinend nicht in Sicht.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (44, CSU) befürchtet weitere Verzögerungen beim Bau des Berliner Großflughafens. 

Die „Unsicherheiten hinsichtlich einer termingerechten Eröffnung des Flughafens BER im Oktober 2020“ sind auch in der Aufsichtsratssitzung am 17. Mai „nicht vollständig ausgeräumt“ worden, schrieb der CSU-Politiker in einem Brief an Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup, der den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt.

Die Probleme: Der Stand der Fertigstellung von Brandmeldeanlage und Kabelgewerken. Und der geringe zeitliche Puffer, wenn es bei der großen abschließenden Technik-Prüfung im Sommer, der sogenannten Wirkprinzipprüfung, weitere Hiobsbotschaften geben sollte.

  • Was beim BER bisher alles schief lief

    Der peinlichste Flughafen-Bau der Welt

    Der Hauptstadtflughafen BER ist inzwischen seit über 2500 Tagen nicht eröffnet… Berlin und Flughafen – das will offenbar nicht zusam…

  • „Monster final gezähmt“

    Rauchabzugsanlagen am Flughafen BER freigegeben

    Vom Pannen-Flughafen ist man eine Hiobsbotschaft nach der nächsten gewohnt – vor allem beim Brandschutz. Jetzt läuft auch etwas gut.

„Diese Entwicklung gibt mir Anlass zur Sorge“, schrieb der Verkehrsminister am 24. Mai an den Flughafenchef. Scheuer forderte Klarheit über das weitere Vorgehen spätestens in einer Sonderaufsichtsratssitzung im August: „Falls Sie in einer solchen Sitzung nicht über einen erfolgreichen Verlauf der Wirkprinzipprüfung berichten können, müssen Sie dann ein schriftliches Gesamtkonzept für den Fall vorlegen, dass der Eröffnungstermin im Oktober 2020 nicht gehalten werden kann.“

Dazu gehörten Angaben, wie es mit den Flughäfen Tegel und Schönefeld weitergehe.  Die termingerechte Eröffnung des Flughafens BER, so Scheuer, habe für ihn „weiter höchste Priorität“.

Immerhin: Ende Mai hatte Flughafenchef Daldrup verkündet, dass Sachverständige die Rauchabzugsanlagen sowie die Lüftungstechnik für sicher und für den Betrieb zulässig erklärt hatten. „Das Monster ist final gezähmt“, sagte er. „Monster“ ist der unternehmensinterne Begriff für einen zentralen Abschnitt der Brandschutzanlage, den die Ingenieure jahrelang nicht in den Griff bekamen.

Unklar ist, ob Scheuer das bereits wusste, als er seinen Brandbrief verschickte, oder ob er trotzdem Zweifel am Eröffnungstermin im Herbst 2020 hat.

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