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Kampf um Caracas

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++ Guaidó verschanzt sich mit Anhängern auf Luftwaffen-Basis ++ Schüsse und Tränengas in der Hauptstadt ++ USA sichern Putschisten Unterstützung zu

Quelle: Reuters

Kampf um Caracas!

Der selbsternannte venezolanische Interimspräsident Juan Guaidó (35) hat die Schlussphase in dem seit Monaten tobenden Machtkampf mit Präsident Nicolas Maduro (56) ausgerufen und das Militär zur Unterstützung aufgefordert.

Gegenüber dem amerikanischen TV-Sender CNN sagte Guaidó, ein „großer Bereich“ des Militärs stehe hinter ihm. Er erklärte, die „Operation Freiheit“ gehe jetzt in die entscheidende Phase. „In den kommenden Stunden werde aller Rückhalt zusammengefügt angesichts der Wandlung von Venezuela.“

US-Außenminister Mike Pompeo (55) sicherte Guaidó Unterstützung bei seinem Versuch zu, die Macht in Venezuela zu übernehmen: „Demokratie kann nicht besiegt werden.“

Das Maduro-Regime spricht derweil von einem Putschversuch von Teilen des venezolanischen Militärs. „Wir haben es mit einem Umsturzversuch einiger Soldaten zu tun. Wir ergreifen die notwendigen Maßnahmen“, sagte Maduros Kommunikationsminister Jorge Rodriguez (53) im Staatsfernsehen. Maduro selbst gibt sich siegessicher: „Nerven aus Stahl! Ich habe mit den Kommandanten (aller Militärzonen) des Landes gesprochen. Sie haben ihre Loyalität zu Volk, Verfassung und Vaterland ausgedrückt. Ich rufe zu einer Mobilisierung des Volkes auf, um den Sieg des Friedens sicherzustellen. (…) Wir werden siegen.“

Ganz so sicher scheint sich der Diktator aber nicht zu sein: Der Zugriff aufs Internet wurde teilweise eingeschränkt, berichtet die Nichtregierungsorganisation Netblocks. Netzwerke wie Facebook, Twitter und Plattformen zum Hochladen von Videos seien vorübergehend nicht mehr erreichbar gewesen. Die Störungen führte Netblocks auf den staatlich betriebenen Internetprovider zurück, welcher den Zugang zu den Diensten eingeschränkt habe.

▶︎ Das Zentrum des Machtkampfes ist die Luftwaffenbasis „La Carlota“ im Herzen von Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Dort hat sich Guaidó mit seinen Anhängern verschanzt. Nach eigenen Angaben hat er den Stützpunkt unter Kontrolle.

Ein Militärkommandeur in der Militärbasis widersprach den „in sozialen Netzwerken kursierenden Kommentaren“, dass „La Carlota“ von Putschisten eingenommen worden sei.

Bilder zeigen, dass Guaidó ein blaues Band um den rechten Arm trägt – genau wie die Soldaten, die sich auf seine Seite geschlagen haben. Andere Anhänger tragen das blaue Stück Stoff als Mundschutz.

Putsch-Versuch in Venezuela!

Machtkampf zwischen Guaidó und Maduro neu entbrannt

Quelle: Reuters
1:33 Min.

„Die nationalen Streitkräfte haben die richtige Entscheidung getroffen – und sie zählen auf die Unterstützung des venezolanischen Volkes“, sagte Guaidó.

Laut Guaidó-treuen Soldaten ist die Luftwaffenbasis „La Carlota“ unter Kontrolle der Rebellierenden. Kurz darauf wurden in Caracas Militärfahrzeuge auf den Straßen gesehen. Zunächst war unklar, ob die Truppen Maduro oder Guaidó unterstützten.

Für Mittwoch hat Guaidó die größten Proteste in der Geschichte des Landes angekündigt.

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