Politik

Johnson drohtEU mit Chaos-Brexit

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Im Land der Brexit-Briten brodelt und bebt es!

Einen Tag nach der Europawahl (die Briten wählten am Donnerstag) warf Großbritanniens Premierministerin Theresa May (62) unter Tränen das Handtuch. Sie wird am 7. Juni die Führung der britischen Konservativen abgeben und bis Ende Juli auch als Regierungschefin ersetzt werden.

Der als Nachfolger gehandelte Ex-Außenminister Boris Johnson steht schon in den Startlöchern – und droht der EU prompt mit einem Chaos-Brexit!

Nur wenige Stunden nach Mays emotionalem Abgang sagte er auf einer Konferenz in der Schweiz: „Natürlich bewerbe ich mich als Premierminister.“

► Dann die Kampfansage Richtung EU: „Um einen guten Deal zu bekommen, muss man sich auf einen No Deal vorbereiten. Um etwas zu erreichen, muss man bereit sein, den anderen stehen zu lassen.“

  • Sie hört am 7. Juni auf

    Was bedeutet der May-Rückzieher für den Brexit?

    Die Briten-Presse reagiert schadenfroh auf Mays Rücktritt. Wie es nun weitergeht? Wie immer bei den Brexit-Briten: „Nobody knows!“

  • Warum dürfen die mitmachen?

    Brexit-Briten könnten uns die Europawahl versauen

    Wer soll diese aberwitzige Britenwahl heute ernst nehmen? Ausgerechnet die Brexit-Briten dürfen als Erste an die Urnen. Warum das?

Eine Verlängerung der Brexit-Frist über den 31. Oktober hinaus schloss er aus. Berichten zufolge löste er damit Befürchtungen vor einem Brexit-Wettrüsten aus, bei dem sich die Kandidaten gegenseitig an Kompromisslosigkeit überbieten, um die Brexit-Hardliner an der konservativen Parteibasis auf ihre Seite zu ziehen.

Doch die EU hat weitere Verhandlungen über das Austrittsabkommen bereits mehrfach ausgeschlossen.

► Für Brüssel habe sich auch jetzt nichts geändert, sagte Brexit-Experte Fabian Zuleeg von der Denkfabrik European Policy Centre der Deutschen Presse-Agentur. Die im Austrittsvertrag festgelegten Prinzipien könne man nicht antasten. Unterm Strich sieht Zuleeg ein hohes Risiko für einen ungeregelten Brexit, der Bürger und die Wirtschaft in Unsicherheit stürzen würde. „Man muss weiter damit rechnen, dass es dazu kommen könnte“, sagte der Experte.

Rücktritt der Premierministerin

Merkel: Ich respektiere Mays Entscheidung

Quelle: Reuters
0:35 Min.

In der Woche vom 10. Juni an dürfte das mehrstufige Auswahlverfahren beginnen. Zunächst wird das Bewerberfeld von den Abgeordneten der Tory-Fraktion in mehreren Wahlgängen auf zwei Kandidaten reduziert. In jedem Wahlgang scheidet der Letztplatzierte aus. Die beiden verbliebenen Bewerber müssen sich der Parteibasis in einer Urwahl stellen.

Der Führungswechsel ändert an den knappen Mehrheitsverhältnissen im Parlament nichts – es sei denn, es gibt eine Neuwahl wie von Oppositions- und Labour-Chef Jeremy Corbyn (69) gefordert.

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