Politik

Grünen-Politiker schockiert mit Holocaust-Vergleich

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Riesen-Wirbel um Michael Cramer, Verkehrsexperte der Grünen im Europaparlament! Cramer gab ein Interview zur aktuellen Feinstaub-Debatte – und vergriff sich heftig im Ton.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (44, CSU) will die geltenden Feinstaub- und Stickoxidgrenzwerte überprüfen, um Fahrverbote in Deutschland zu verhindern. Eine Gruppe deutscher Lungenfachärzte hatte den gesundheitlichen Nutzen der aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide angezweifelt. „Ich werde jedenfalls die Initiative der Ärzte zum Thema im nächsten EU-Verkehrsministerrat machen“, kündigte Scheuer in BILD am SONNTAG an.

Eine Einstellung, die Michael Cramer (69) richtig ärgert. Er sitzt für die Grünen im Europaparlament und war dort bis Januar 2017 Vorsitzender im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr. Cramer sagte im Interview mit dem „Deutschlandfunk“, dass auch Deutschland den bestehenden Grenzwerten zugestimmt habe.

„Nur eine Behauptung, alles falsch“

Was Cramer aufregt: „Dann kommen 112 Lungenfachärzte von 3800, die das unterschrieben haben, ohne Expertise, nur eine Behauptung, das ist alles falsch. Das geht nicht! Die Richtwerte orientieren sich an der Weltgesundheitsorganisation, wo seit 30 Jahren mehr als 70 000 wissenschaftliche Arbeiten das belegen und immer überprüfen; hier, für die Gegenposition, gibt es noch keine Studie.“

Einmal in Fahrt, ließ sich der Grünen-Politiker zu folgender These hinreißen: „Es gibt Leute, die leugnen den Klimawandel. Es gibt Leute, die leugnen den Holocaust. Es gibt Leute, die leugnen, dass Feinstaub und Feinstaubpartikel und CO₂ und Stickoxide gesundheitsschädlich sind – das gehört dazu.“

▶︎ Das muss man erst mal hinkriegen: Holocaust- und Klimawandel-Leugner in ein Argument zu verpacken. Auf BILD-Anfrage ruderte Cramer weniger Stunden später zurück: „Selbstverständlich kann man das Leugnen des Holocausts nicht in einen Zusammenhang stellen mit dem Leugnen des Klimawandels. Das war dumm und falsch von mir.“

Kollegen widersprechen Lungenärzten

Am Wochenende widersprachen internationale Lungenfachärzte den deutschen Kollegen: Die Schadstoffe seien durchaus eine Gefahr für die Gesundheit – mit negativen Wirkungen auf die Lunge sowie auf andere Organe und chronische Erkrankungen.

Der Universitätsprofessor Christian Witt von der Berliner Charité sagte, die Luftschadstoffe gehörten zu den am gründlichsten untersuchten Substanzen. Seit 30 Jahren werde ihre Wirkung erforscht, es gebe 70 000 wissenschaftliche Publikationen. Die schädliche Wirkung sei belegt. Neue Studien kämen zu dem Schluss, dass es keinen Schwellenwert gebe, unterhalb dessen „der Kinderwagen guten Gewissens stehen“, also einer Belastung ausgesetzt sein könnte.

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