Politik

Gräber auf jüdischem Friedhof in Frankreich geschändet

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Präsident Macron besucht Friedhof ++ Proteste in Paris unter dem Motto „Es reicht“ geplant ++ Israelischer Minister ruft Juden zu Immigration auf

Dieser Anblick ist eine Schande: Dutzende Grabsteine, mit teils hebräischer Inschrift, wurden in der Stadt Quatzenheim im französischen Elsass mit großen Hakenkreuzen geschändet!

Etwa 80 Grabsteine wurden unter anderem mit blauen oder gelben Hakenkreuzen beschmiert, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag berichtete.

Die zuständige Präfektur verurteilte „mit größter Entschiedenheit“ die „abscheuliche antisemitische Tat“. Die Staatsanwaltschaft in Straßburg leitete Ermittlungen ein. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst offen.

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Macron besucht Friedhof

Staatschef Emmanuel Macron besuchte den Ort des Verbrechens noch am Dienstag. Das gab der Innenminister Christophe Castaner im Sender RTL bekannt. Er hat den Staatschef begleitet. Macron sicherte dort zu, dass der Staat auf diese Taten reagieren werde. „Wir werden Maßnahmen ergreifen, wir werden Gesetze entscheiden und wir werden bestrafen.“

Am Abend sind in Paris und anderen Städten Demonstrationen unter dem Motto „Es reicht“ („Ça suffit!“) gegen Antisemitismus geplant. Macron wird sich laut Élyséepalast am Abend zur Schoah-Erinnerungsstätte in der Hauptstadt begeben.

An dem Marsch nimmt als höchster Regierungsvertreter Premierminister Edouard Philippe teil, Macron will sich nicht beteiligen. Ihre Teilnahme zugesagt haben dagegen die Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande sowie Ex-Premierminister Bernard Cazeneuve.

In Frankreich gibt es zurzeit eine breite Debatte über Antisemitismus. Die Zahl antisemitischer Vorfälle war im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Erst am Wochenende war der Schriftsteller und Philosoph Alain Finkielkraut am Rande einer „Gelbwesten“-Demonstration in Paris beschimpft worden.

Israelischer Minister ruft zur Immigration auf

Israels Regierung äußerte Sorge über die wachsende Zahl antisemitischer Vorfälle in Frankreich. Die jüdische Gemeinde sei in Frankreich „antisemitischen Attacken“ ausgesetzt, kritisierte der israelische Minister Joav Gallant. „Ich rufe die Juden auf: Kommt heim, emigriert nach Israel!“

Die am Dienstag bekannt gewordene Schändung eines jüdischen Friedhofs rufe „Erinnerungen an die dunklen Zeiten in der Geschichte der Juden“ hervor, kritisierte Einwanderungsminister Joav Gallant in Jerusalem.

Die Zahl der Übergriffe ist im vergangenen Jahr um 74 Prozent gestiegen, insgesamt wurden 541 Vorfälle registriert. Schätzungen zufolge kehrten in den vergangenen zehn Jahren rund 45 000 französische Juden Frankreich den Rücken und wanderten nach Israel ein.

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