Politik

ARD zahlte 120 000 Euro für Umerziehungs-Fibel

0

Mit Sprache wollte sie die öffentliche Meinung manipulieren – nun aber wollte die ARD lieber für sich behalten, wie viel Gebühren-Geld für ihr umstrittenes Umerziehungs-Gutachten („Framing“) geflossen ist.

Erst nach mehrmaliger Anfrage bestätigte die ARD am Dienstagabend BILD-Recherchen, nach denen Gutachterin Elisabeth Wehling für ihre Dienste 120 000 Euro erhalten hat!

Ein ARD-Sprecher zu BILD: „Die Initiative, sich mit Sprache und ihrer Wirkung eingehender zu beschäftigen, ist vor etwa zwei Jahren – einer Zeit, in der die Medien generell stark kritisiert wurden – unter dem ARD-Vorsitz des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) entstanden. Dieser hatte die Sprachforscherin Dr. Elisabeth Wehling gebeten, ihre wissenschaftliche Sicht einzubringen. Die Kosten für die Arbeitsunterlage und begleitende Workshops beliefen sich auf 90 000 Euro, die der MDR als ARD-Vorsitzanstalt bezahlt hat. 30 000 Euro hat zudem das ARD-Generalsekretariat für Folgeworkshops bezahlt.“

Viel Geld!

Der amtierende ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm findet trotzdem: „Die Aufregung um das Papier halte ich für völlig übertrieben. Es handelt sich um eine Workshop-Unterlage von 2017 und nicht um eine verbindliche Kommunikationsstrategie oder um eine Handlungsanweisung an die Mitarbeitenden. Dies hat die ARD-Generalsekretärin bereits umfassend erläutert. Jede Landesrundfunkanstalt hat frei entschieden, wie sie mit den Erkenntnissen umgeht.“

  • Streit um Geheimpapier

    Privatsender schießen gegen ARD zurück

    Private Sender sollen als „medienkapitalistische Heuschrecken“ bezeichnet werden, heißt es in einem Geheimpapier der ARD.

  • Empörung über „Sprech-Anleitung“

    „Als befände sich die ARD im Krieg“

    Sieht sich die ARD in einem „Krieg“ gegen ihre kritischen Zuschauer? Das Erste erweckt genau diesen Eindruck mit dem „Framing-Manual“.

MDR-Chefin Karola Wille (59), die den ARD-Vorsitz innehatte, als das „Framing“-Gutachten in Auftrag gegeben wurde, wollte sich gegenüber BILD nicht äußern.

„Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist notwendig, braucht aber keinen Sprachleitfaden, der jeglicher sachlichen Diskussion den Boden entzieht“, sagte Thüringens CDU-Chef und MDR-Rundfunkrat Mike Mohring (47) zu BILD.

Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (54, CSU) kritisiert das gebührenfinanzierte Machwerk als „absolut kontraproduktiv“. Es diene nicht dem Auftrag und der Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, „Mitbewerber sprachlich herabzusetzen – auch nicht in einem internen Papier“, sagte Aigner zu BILD.

Das Gutachten hatte unter anderem dazu geraten, Privatsender als „medienkapitalistische Heuschrecken“ zu bezeichnen. Dies erwecke den Eindruck, „die Öffentlich-Rechtlichen befänden sich im Krieg“, schrieb die „Süddeutsche Zeitung“.

Der Verband der Privaten Medien mahnte von der ARD eine „sachliche und faire Tonlage“ an. „Warum man jetzt Beitragsgelder dafür ausgibt, uns massiv zu diskreditieren, kann ich beim besten Willen nicht verstehen“, sagte Verbands-Chef Hans Demmel zu BILD.

„Es wäre sicherlich sinnvoller, die ARD würde mit konstruktiven Vorschlägen zur eigenen Zukunft aufwarten“, sagte Demmel weiter.

Besuch auf Feier in iranischer Botschaft: “Bereue nichts”

Previous article

Gräber auf jüdischem Friedhof in Frankreich geschändet

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik