Politik

Die SPD hat mehr als ein Kühnert-Problem

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Juso-Chef steht nach seinen Sozialismus-Thesen massiv in der Kritik

Kevin Kühnert ist so alt, wie der real existierende Sozialismus auf deutschem Boden tot ist: knapp 30 Jahre. Beide sind sich also nie direkt begegnet. Als Kühnert zu Laufen begann, war Deutschland wiedervereinigt, die DDR ins Grab gefahren – von den eigenen Bürgern als historischer 40-Jahre-Fehler im Geschichtsbuch beigesetzt. Friedlich wegrevolutioniert.

Aber offensichtlich war die Gnade der späten Geburt für das Berliner Frontstadt-Kind Kühnert nicht von Vorteil. Was der Chef der Jungsozialdemokraten, der Jusos, jetzt in der „Zeit“ von sich gibt in Sachen Sozialismus-Traum, Enteignungs-Phantasien (BMW kollektivieren) und Wohnungspolitik (jeder sollte maximal nur so viel Eigentum besitzen, wie er selbst bewohnt) hätte die DDR-Führer Honecker, Krenz und Co. glücklich gemacht.

  • Irrer Vorstoß des Juso-Chefs

    Kühnert will BMW enteignen

    Krasser Vorstoß von Juso-Chef Kühnert: Er setzt auf Enteignungen – bei Unternehmen und Wohnungen. Er spricht von „Kollektivierung“.

Ihr Volk hat es nie beglückt: Die Mehrheit der 17 Millionen DDR-Bürger hat es in der Konsequenz und in Unfreiheit erleiden müssen.

Kühnert hätte es wohl selbst erleben und mitansehen müssen, was der Sozialismus war: menschenverachtend, ein furchtbares Experiment am lebenden Volk, den Einzelnen entrechtend – ein Alptraum für all jene, die zwangsweise teilnehmen mussten. Er ging auf Kosten derer, die nicht mitliefen, die nicht überzeugt, aber gläubig waren.

Am Ende war ein ganzer Landstrich pleite, auf West-Milliarden vom „Klassenfeind“ angewiesen, und zwei Generationen Ost moralisch bankrott. Die DDR: statt auferstanden aus Ruinen, wie es in ihrer Nationalhymne hieß, versunken in den eigenen Trümmern. Mauertote, politische Gefangene, massenhaft enteignete Unternehmer und Bauern.

Deren Eigentum: so vergesellschaftet und zwangskollektiviert, wie es sich Kevin Kühnert nun wieder erträumt für Konzerne und Häuser. Freiheit war im echten Sozialismus ein Fremdwort, „bürgerlich“ ein Schimpfwort und „bürgerliche Umtriebe“ ein Grund für Knast oder Jobverlust.

Landflucht: Millionen verließen das Land. Millionen konnten nicht, weil sie ihre sozialistischen Führer hinter Mauer und Stacheldraht einsperrten. Ein Land mit Schießbefehl gegen die eigenen Bürger.

  • SPD-Mann geht auf Kühnert los

    „Was hat der geraucht?“

    Kevin Kühnert will die Vergesellschaftung deutscher Konzerne wie BMW. Für seinen Sozialismus-Kurs wird der Juso-Chef harsch kritisiert.

Und nun liegt Kevin Kühnert im Schützengraben und träumt vom neuen Klassenkampf, trifft sich – statt mit den eigenen Genossen – mit Linke-Personal zu Sozialismus-Kongressen.

Man könnte es abtun als Marotte eines verirrten Jung-genossen. Aber Kühnert ist 1. mit knapp 30 auch politisch schon erwachsen, 2. nicht allein mit seinen Ideen im linken Flügel der SPD. Und 3. ist der Sozialdemokrat in der Parteispitze zusammen mit der Ost-Genossin Manuela Schwesig zuständig für ein neues „Sozialstaats-Modell“ der Partei. Und da muss man nun befürchten, dass bei Kühnert nichts Neues rauskommt – eher etwas furchtbar Altes: Sozialismus.

Angesichts der eben nicht unbedeutenden Position Kühnerts muss sich die SPD nun fragen, was sie sich noch leisten will und kann.

SPD-Rechtsausleger Thilo Sarrazin begegnet Deutschlands älteste Partei mit Ausschlussverfahren und Ächtung. Und Kühnert?

Der SPD-Ganzlinksaußen und Enteignungs-Apostel darf munter auf dem Friedhof der Geschichte die Toten auferstehen lassen.

Nein, die Parteiführung um Andrea Nahles und Generalsekretär Lars Klingbeil hat einiges zu beantworten. Vor allem muss sie das Verhältnis der SPD zur DDR und der SED klären.

Denn im Osten geht die Partei gerade mit kruden Thesen in den Wahlkampf: schiebt der Treuhand-Anstalt, die – ohne historisches Vorbild und Blaupause – die Ruinen der DDR-Volkswirtschaft (und die wenigen Rosinen) verwalten sollte, die Schuld am Rückstand Ost zu.

▶︎Es sind Sozialdemokraten, die im Osten an der Seite der Honecker-Erben von der Ex-SED (Linke) zunehmend verschweigen, dass die Treuhand eben keine Bosheit des Westens war – sondern die direkte Folge der DDR-Diktatur: deren kläglicher Rest.

►Es ist die SPD-Integrationsbeauftragte in Sachsen, die vom Westen allen Ernstes fordert, die Ex-DDR-Bürger endlich zu integrieren. Die den Ex-Chefs der Trabant-Werke in Zwickau widerspruchslos zuhört, wenn diese der Treuhand die Schuld daran geben, dass heute keine Trabis mehr gebaut werden!

  • Kühnert im US-Magazin

    „Time“ macht SPD-​„Milchgesicht“ weltberühmt

    Juso-Chef Kevin Kühnert war das Gesicht der #NoGroko-Kampagne. Dafür hob ihn das „Time“-Magazin auf die Liste der Top-Talente 2018.

Mit diesem Personal und dessen steilen Thesen macht die SPD im Osten Wahlkampf!

Der Ost-Bürger wird zum West-Opfer erklärt, um ihn dann Rettung und Beistand zu versprechen. Aus Verzweiflung? Aus Überzeugung? Es ist diese SPD, die heute wieder die Menschen in den einst neuen Bundesländern zu „dem Osten“ und zu „den Ostdeutschen“ verklumpt. Ungeachtet der Herkunft derer, die da inzwischen wohnen.

Die Ost-SPD war 1989 eine explizite Gegengründung gegen die DDR, gegen den Sozialismus, gegen die SED, für die Wiedervereinigung und für die soziale Marktwirtschaft.

Es war die Ost-SPD, die den historischen Fehler – die Vereinigung der SPD mit den KPD-Kommunisten in der DDR zur SED bereinigen wollten. Es waren die Steffen Reiches, Stephan Hilsbergs und Markus Meckels, die am 7. Oktober 1989 die DDR-SPD gründeten, um die DDR und den Sozialismus abzuschaffen.

Heute sind die Ost-Gründer in der Versenkung. Wortführer sind die Platzecks und Woidkes und Schwesigs. Nachwende-Geschichte wird geklittert. DDR? Konnte keiner wirklich was dafür… Mit der Ex-SED wird seit mehr als 20 Jahren munter koaliert.

Offensichtlich hat die SPD ein Sozialismus-Problem:

Wer zulässt, dass in den eigenen Reihen die DDR-Diktatur, der real existiert habende Ostblock-Sozialismus von Wladiwostok bis Thüringen, mit all den realen Opfern und Millionen Toten, nur als Irrtum oder ein „falscher Sozialismus“ abgetan wird, der einen neuen, richtigen Versuch aber Wert wäre, wer einen geschichtsvergessenen Links-Schwenk für die Gesamt-Partei mitsamt den Kalte-Kriegs-Worthülsen einleitet, der muss sich über die Sozialismus-Träume des Nachwuchses nicht wundern. Kevin Kühnert ist dann eine logische Folge.

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