Politik

Zwischenstopp für Maas auf Kapverden

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Außenminister Heiko Maas ist zu Gesprächen in Mittel- und Südamerika. Zum Auftakt seiner Reise eröffnete er in Brasilien ein Frauennetzwerk zwischen Deutschland, Lateinamerika und der Karibik.

Doch wieder einmal schaffte es ein deutsches Regierungsmitglied nicht nonstop zu seinem Reiseziel.

Nach sechs Stunden Flug musste Maas‘ Airbus A319 auf den Kapverdischen Inseln zwischenlanden, um aufzutanken und die Ersatz-Crew vor Ort einzuwechseln (fliegt bei Linienmaschinen einfach mit).

Hintergrund: Von den beiden A340-Langstreckenmaschinen der Flugbereitschaft, die Maas ohne Zwischenlandung nach Brasilien hätten fliegen können, ist eine in der Wartung, die andere wird ab Mittwoch für die Afrika-Reise von Kanzlerin Merkel benötigt.

Pannenserie bei der Flugbereitschaft

Die traurige Pannen-Chronik zeigt, dass es um unsere Flugbereitschaft gar nicht gut bestellt ist.

▶︎ Hydraulikschaden im Juni 2018: Der A340 „Konrad Adenauer“ streikte im Sommer das erste Mal. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier musste in einen Ersatzflieger nach Minsk umsteigen.

▶︎ Im Oktober 2018 strandeten Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seine Delegation auf der indonesischen Insel Bali, weil Elektrokabel der „Konrad Adenauer“ von Nagetieren heimgesucht worden waren. Das Finanzministerium buchte den Chef samt Sprecher, Staatssekretären und Leibwächtern auf einen Linienflug um.

▶︎ Den Bundespräsidenten traf es im November 2018 erneut. Diesmal außer Gefecht: Die „Theodor Heuss“, der zweite große Airbus der Flugbereitschaft. Beide werden vor allem vom Staatsoberhaupt und der Regierungschefin genutzt. Bei seiner Afrikareise hatte Frank-Walter Steinmeier in Botswana Probleme mit dem Hilfstriebwerk des Airbus A 340 „Theodor Heuss“. Die Turbinen mussten mit einem Ersatzaggregat aus Südafrika gestartet werden.

▶︎ Ende November folgte dann die Panne, die wohl weltweit für traurige Berühmtheit deutscher Regierungsflugzeuge sorgte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (64, CDU) war mit einer A 340 auf dem Weg zum G20-Gipfel nach Buenos Aires. Plötzlich streikte die Verteilerbox, dann die Funkanlage. Flugabbruch und Landung in Köln/Bonn.

▶︎ Im Januar 2019 traf es dann Entwicklungsminister Gerd Müller mit der Global 5000. Gleich mehrfach streikte sein Flieger bei seiner Afrikareise. Zuerst war ein Ventil defekt und er musste aus Malawi nach Sambia eine Linienmaschine nehmen. Doch auch die Reparatur verzögerte sich und Müller trat die Rückreise mit einem Linienflieger an.

▶︎ Ein baugleicher Flieger vom Typ Global 5000 ist im April 2019 auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld fast verunglückt. Die Bundeswehr-Ermittler vermuten, dass bei der Inspektion die Spoiler auf den Tragflächen falsch verdrahtet wurden. Folge: Der Jet flog nach links, wenn der Pilot nach rechts lenkte und umgekehrt. Mit einer dramatischen Notlandung brachte die Crew die Maschine wieder auf den Boden.

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