Politik

Warum sich Maas oft mit Promi-Frauen umgibt

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Angelina Jolie, Amal Clooney, Sibel Kekili – für seine Arbeit setzt Außenminister Heiko Maas (52, SPD) zuletzt immer wieder auf glamouröse Unterstützung.

Anlass: Sein internationales Engagement für die Rechte von Frauen. Wie keiner seiner Vorgänger setzt er das Thema immer wieder auf die Agenda.

Die deutsche Außenpolitik müsse „weiblicher“ werden, postulierte er sogar zuletzt bei seiner Rede zum Frauentag. Und im UN-Sicherheitsrat brachte er gegen einigen Widerstand und mit Unterstützung von Clooney und Jolie eine Resolution gegen sexuelle Gewalt durch.

Seit Montag ist Maas nun in Lateinamerika unterwegs, dem Kontinent des Machismo. In keinem anderen Land der Welt werden so viele Frauen pro Jahr ermordet wie in Brasilien.

Auf seiner fünftägigen Reise (Brasilien, Kolumbien und Mexiko) will er für seine „multilaterale Allianz“ und gemeinsame Werte werben. Zum Auftakt eröffnete er in Salvador, der Hauptstadt der brasilianischen Küstenregion Bahia, ein lateinamerikanisches Netzwerk für Frauenrechte, „UNIDAS“.

Ein kleiner Stich gegen die rechte brasilianische Regierung, die Maas dann erst am Dienstag in der Hauptstadt Brasilia trifft. Women first eben!

Mit auf dem Panel beim Auftakt in Salvador: Sibel Kekili. Die Schauspielerin („Game of Thrones“) nutzt seit vielen Jahren ihre Prominenz, um für Frauenrechte zu kämpfen. Als Botschafterin von „Terre des Femmes“ wurde sie für ihr Engagement auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Auch die Geschäftsführerin von UN Women und die Vorsitzende der Childhood Foundation begleiten den Minister auf seiner Reise.

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„Populismus und Nationalismus sind weltweit auf dem Vormarsch“, warnte Maas in seiner Rede zur Eröffnung des UNIDAS-Netzwerks im Goethe-Institut von Salvador. Über Jahrzehnte erkämpfte Errungenschaften würden zunehmend in Frage gestellt. „Wir werden kämpfen müssen, um den Fortschritt am Leben zu halten. In Deutschland, in Lateinamerika und weltweit. Und in diesem Kampf brauchen wir Verbündete.“

In Brasilien fürchten Frauenrechtlerinnen vor allem die Regierung des neuen Präsidenten, Jair Bolsonaro, der immer wieder mit frauenverachtenden Statements auffällt.

Denn für den Schutz der Frauen wird noch zu wenig getan: Brasilien hat mit seinen 200 Millionen Einwohnern nur 74 Frauenhäuser. Jeden Tag werden vier Frauen ermordet. Trotz mittlerweile verschärfter Gesetzgebung gegen diese „Femizide“ sind die Zahlen alarmierend, sagen Menschenrechtler.

Auf Frauenministerin Damares Alves setzen brasilianische Frauenrechtlerinnen wenig Hoffnung: Die evangelikale Pfarrerin, die Abtreibungen streng ablehnt, ist der Ansicht, dass mehr Gleichberechtigung zu mehr Gewalt gegen Frauen führe.

Schon auf seiner Reise nach Westafrika Anfang März traf sich Maas mit Frauen, die gegen sexuelle Gewalt kämpften. Wenig später in Afghanistan und Pakistan betonte er immer wieder die fragilen Fortschritte, die für Mädchen und Frauen gemacht worden seien und traf sich in Kabul mit Frauenrechtlerinnen.

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