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US-Botschafter attackiert schwulen-feindliches Malaysia

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In Malaysia werden Schwule und Lesben mit Prügeln bestraft, der Premier hetzt offen gegen Juden. Trotzdem ist Malaysia offizielles Partnerland der aktuell laufenden Internationale Tourismus-Börse (ITB) Berlin!

Zur Messe-Eröffnung fragte ein Journalist den Tourismusminister Datuk Mohamaddin bin Ketapi, ob das Reisen in Malaysia für Juden und Homosexuelle sicher sei. Der Minister wollte nicht beantworten, reagierte sogar beleidigt: „Dazu sage ich nichts.“ Die ITB sei laut bin Ketapi dafür nicht das richtige Forum.

Auf eine weitere Nachfrage sagte er zum Thema Homosexualität: „Ich glaube, wir haben so etwas nicht in unserem Land.“

Der Kommentar des Tourismusministers sei „absurd“, sagte US-Botschafter Richard Grenell zu BILD, nachdem er am Freitag die Messe besucht hatte.

„Wenn man schon von der Reiselust der internationalen Gemeinschaft profitieren möchte, sollte man sich auch an internationale Standards halten“, sagte Grenell weiter.

Die Kriminalisierung von Homosexualität stehe in klarem Widerspruch zur UN-Menschenrechtserklärung, die UN müsse hier ebenfalls klarer Position beziehen, forderte der US-Botschafter.

Grenell hatte im Februar angekündigt, eine neue Kampagne zur weltweiten Entkriminalisierung von Homosexualität zu starten und anzuführen. In 71 Ländern weltweit steht Homosexualität unter Strafe, in acht Ländern droht sogar die Hinrichtung.

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Neues Auswahlverfahren gefordert

Schon vor der Eröffnung hatte die Wahl von Malaysia als Partnerland für Verständnislosigkeit und Entsetzen gesorgt.

„Mit der Entscheidung, Malaysia zum Partnerland der ITB zu machen, wird eine Regierung hofiert, die Israel und seine Bürger boykottiert und die Homosexualität in ihrem Land mit körperlicher Züchtigung wie Peitschenhieben bestraft“, sagte der frühere Grünen-Abgeordnete Volker Beck zur „Berliner Morgenpost“.

Sigmount Königsberg, Antisemitismus-Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, drückte sein „Unverständnis“ darüber aus, dass ein Land als Partnerland beworben werde, das „unverhohlen Antisemitismus propagiert und zudem Homosexuelle diskriminiert“. Zwar sei klar, dass viele Länder Probleme mit Menschenrechten oder Antisemitismus haben, „aber man muss sich nicht die allerschlimmsten raussuchen und die zum Partner der ITB machen!“, sagte Königsberg laut RBB.

Die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) forderte am Donnerstag ein neues Auswahlverfahren. „Trotz kritischer Diskussionen auch im Aufsichtsrat zu Menschenrechtslage und Antisemitismus in Malaysia ist es bei der Auswahl des Partnerlandes geblieben“, sagte die Senatorin der „Berliner Zeitung“.

Pop habe die Geschäftsführung der Messe aufgefordert, den Prozess zur Auswahl der Partnerländer transparent zu machen und das Verfahren neu zu entwickeln, schreibt das Blatt. „Dabei sollte die Expertise von Menschenrechtsorganisationen und der Zivilgesellschaft einbezogen werden“, zitiert die „Berliner Zeitung“ die Senatorin.

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