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Starbucks-Milliardär plantAngriff auf Trump

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Vor diesem Kandidaten fürchten sich sowohl die Republikaner als auch die Demokraten.

Amerikas Kaffee-König Howard Schultz (65) kündigte am Sonntag in einem Interview mit dem Sender „CBS” vor einem Millionen-Publikum an: „Ich erwäge, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren” – als „unabhängiger Kandidat der Mitte”.

Sein Motiv: Er will Donald Trump (72) aus dem Weißen Haus verdrängen – aber gleichzeitig verhindern, dass ein nach links abgerutschter Demokrat die Geschicke der USA bestimmen wird.

Milliardär Schultz (3,5 Milliarden Dollar) will bis zu 500 Millionen Dollar seines Vermögens ausgeben, das er mit der Starbucks-Kette gemacht hat. Seine Ankündigung war zugleich auch eine Abrechnung mit Trump: „Er ist nicht qualifiziert, Präsident zu sein. Seine Tweets langweilen mich.“

Tritt er als unabhängiger Kandidat an?


Es galt als sicher, dass er als Demokrat kandieren würde. Eigentlich bezeichnete sich der Kaffee-König der USA als „lebenslanger Demokrat”. Starbucks (rund 23 Milliarden Dollar Umsatz, 28 000 Filialen in 77 Ländern) zeigt, warum: Die knapp 200 000 US-Angestellten bekommen ähnlich wie in Europa Sozialleistungen wie Kranken- und Altersversicherung oder bezahlten Urlaub. Millionen Amerikaner können davon nur träumen.

Doch Schultz rechnete nicht nur mit Trump ab. Wörtlich sagte er: „Wir haben ein kaputtes politisches System, in dem beiden Parteien nur noch ihre Ideologien erhalten wollen, ohne die Interessen des Volkes zu vertreten.”

Sein Ansatz: „Sowohl Republikaner als auch Demokraten, die sich nicht mehr als Teil der Extreme von Rechts- oder Linksaußen betrachten, suchen nach einem neuen Zuhause.“

Entsprechend sind die Eckdaten seiner möglichen Wahlkampf-Agenda: Elf Millionen Immigranten im Land ohne Papiere sollten die Chance auf einen Aufenthaltsstatus bekommen, der Handelszoff mit China sei genauso falsch wie Trumps Attacken gegen die Nato. Und er sagt: „Ich hätte die Unternehmenssteuer nicht so drastisch gesenkt.” Vielmehr hätte der kleine Steuerzahler mehr Vorteile bekommen sollen.

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Demokraten fürchten einen unabhängigen Kandidaten

Die Ankündigung, dass er als unabhängiger Kandidat ins Rennen gehen wolle, löste vor allem bei den Demokraten Entsetzen aus.

Neera Tanden, Ex-Beraterin von Hillary Clinton, schimpfte auf Twitter: „Wenn er ins Rennen geht, werde ich einen Starbucks-Boykott starten. Denn ich werde nicht einen Penny in die Wahlkampf-Kasse eines Mannes geben, der Trump helfen wird.“

Vanity projects that help destroy democracy are disgusting. If he enters the race, I will start a Starbucks boycott because I’m not giving a penny that will end up in the election coffers of a guy who will help Trump win. https://t.co/epUYVrcEg8

— Neera Tanden (@neeratanden) January 26, 2019

Hintergrund: Bill Clintons Vizepräsident Al Gore war im Jahr 2000 gegen George W. Bush gescheitert. Gore musste auch noch gegen den unabhängigen Kandidaten Ralph Nader Kämpfer. Ein Grüner, der was fast ausschließlich liberale Wähler anlockte.

Folge: Nader bekam in Florida 97 488 Stimmen. Das Rennen zwischen Bush und Gore war derweil so knapp, dass es zu Neu-Zählungen kam und der Republikaner mit einem hauchdünnen Vorsprung von 536 Stimmen gewann. Damit bekam er alle 25 Delegierten des Staates und das Weiße Haus.

Ganz sicher ist die Kandidatur von Schultz noch nicht. Seine endgültige Entscheidung mache er davon abhängig, wen die Demokraten aufstellen. Über mögliche Kandidaten wie den Sozialisten Bernie Sanders (77) oder die Senatorin Elizabeth Warren (69) meinte Schultz: „Wenn die Amerikaner zwischen Trump und einem Demokraten vom linken Rand entscheiden müssen, dann glauben viele, dass Trump wiedergewählt wird.”

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