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Schmeißt die SPD Sarrazinjetzt doch raus?

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Mit „Deutschland schafft sich ab“ sorgte Thilo Sarrazin im Jahr 2010 für DAS Skandal-Buch.

Seitdem versucht die SPD ihn aus der Partei zu schmeißen. Nach zwei gescheiterten Versuchen wollen die Sozialdemokraten jetzt im dritten Anlauf ihr umstrittenes Mitglied loswerden.

Offizieller Grund diesmal: Sein jüngstes Buch mit dem Titel „Feindliche Übernahme“. Der SPD-Parteivorstand beschloss kurz nach der Veröffentlichung Mitte Dezember, ein neues Parteiordnungsverfahren gegen Sarrazin anzustrengen.

Das Parteigericht im Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf wird am Mittwoch um 10 Uhr das Urteil zum wohl strittigsten Sozialdemokraten der letzten Jahre fällen. Im Rathaus Charlottenburg findet die mündliche Verhandlung der Schiedskommission des SPD-Kreisverbands statt. Die Verhandlung ist nur für Parteimitglieder öffentlich.

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„Die SPD wird sehr genau prüfen, ob er seine Auflagen aus dem Parteiordnungsverfahren von 2011 erfüllt. Wer die Grundprinzipien von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität missachtet, hat in der SPD keine Heimat“, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Sarrazins trockene Reaktion: „Mir könnte doch nicht gleichgültiger sein, was ein Stegner von mir denkt.“

Entscheidend für den Verbleib Sarrazins in der SPD wird sein, ob seine Thesen den „sozialdemokratischen Grundsätzen“ widersprechen oder sie „in Frage stellen“ – dies zu vermeiden, hatte Sarrazin 2011 versprochen und war damit auf einen Deal mit der Parteiführung eingegangen, der das Schiedsverfahren 2011 vorzeitig beendete, ohne dass ein Parteiausschluss beschlossen wurde.

Hauptvorwurf damals: Sarrazin hatte in seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ davon geschrieben und gesprochen, dass Türken in Deutschland womöglich deshalb schlechtere Bildungsabschlüsse hätten, weil sie „genetisch“ schlechtere Erbfaktoren mitbrächten. „Hobby-Eugeniker“ schimpfte ihn Sigmar Gabriel dafür. So jemanden könne „die SPD in ihren Reihen nicht dulden“.

Auch seinem neuen Buch werden ähnlich rassistische Gedanken und Untertöne vorgeworfen. Wie schon in seinem ersten Bestseller von 2010 warnt Sarrazin vor einer Dominanz der Muslime im christlich geprägten Deutschland.

Dessen „Kultur und Gesellschaft lassen sich nur schützen, indem die weitere Einwanderung von Muslimen gestoppt“ werde. „Alle Tendenzen, den Islam zu reformieren, sind bisher weitgehend gescheitert”, heißt es im Buch. „Die islamische Welt als Ganzes“ leide dagegen „unter einem explosionsartigen Bevölkerungswachstum, und ihre Fanatisierung nimmt ständig zu“.

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