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Schickt Trump US-Soldaten nach Venezuela?

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US-Präsident: „Alle Optionen sind auf dem Tisch!“ + Erdogan, Putin und die Mullahs schlagen sich auf die Seite von Maduro

Showdown in Venezuela! Der Machtkampf in dem südamerikanischen Krisenland spitzt sich dramatisch zu.

Parlamentspräsident Juan Guaidó hat sich während der Massenproteste gegen die Regierung am Mittwoch zum Interimspräsidenten des Landes erklärt. Vor rund 100 000 Demonstranten verkündete er in der Hauptstadt Caracas, sofort eine Übergangsregierung einzusetzen und freie Wahlen abzuhalten.

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Doch der linksnationalistische Staatschef Nicolás Maduro (56, Ex-Busfahrer) gibt sich nicht geschlagen! An seiner Seite: Russland, Kuba, Nicaragua, Bolivien, Mexiko, die Türkei und das Mullah-Regime in Teheran. Auch das Militär steht offenbar weiter hinter ihm. Maduro hatte Soldaten bei der Versorgung stets gegenüber der notleidenden Bevölkerung bevorzugt.

An der Seite der Opposition aber stehen die USA. US-Präsident Donald Trump rief Maduro auf, die Macht friedlich zu übergeben, andernfalls gäbe es schwere Konsequenzen. Trump: „Alle Optionen sind auf dem Tisch!“ Auch militärische Optionen seien nicht ausgeschlossen. „Maduro und seine Kumpanen“ hätten keine Zukunft mehr, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter in Washington. Maduros Tage seien gezählt.

Russland warnte die USA vor einer Militärintervention in Venezuela: Dies wäre ein katastrophales Szenario, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Außenministerium in Moskau. Russland werde seinen strategischen Partner Venezuela weiter unterstützen.

Wie wahrscheinlich ist ein Militärschlag?

Würden die USA wirklich intervenieren? Politikwissenschaftler Thomas Jäger (Universität Köln) zu BILD: „Die USA werden auf jeden Fall in Venezuela intervenieren – allerdings nicht militärisch. Venezuela ist ein wichtiger Player, die aktuelle Lage destabilisiert die gesamte Region und trifft auch wichtige US-Partner wie Kolumbien.”

Trump könne Berater und private Militärakteure zur Opposition schicken, um diese zu unterstützen. Jäger weiter: „Die USA wollen sich ihre Einflusszone in Venezuela sichern und verhindern, dass Russland und China ihnen in der Region zuvorkommen. Es besteht Sorge vor neuen Flüchtlingsströmen nach Kolumbien. Ist Maduro komplett weg, werden sich die USA auch finanziell in Venezuela engagieren. Aber noch hat er Unterstützung im Land.”

„Sicher nicht die erste Option“

Skeptisch in Bezug auf ein militärisches Eingreifen ist auch Prof. Günther Maihold, Vizedirektor der Stiftung Wissenschaft und Politik. Der Venezuela-Experte zu BILD: „Das ist sicher nicht die erste Option des US-Präsidenten. Er könnte das Maduro-Regime allein dadurch unter Druck setzen, indem er die Öl-Importe stoppt und so die Devisen-Zufuhr austrocknet.“

Als wichtigstes Signal sieht Maihold die Tatsache, dass die Opposition „gezeigt hat, dass sie wieder da ist“. Nach zwei Anläufen zum Machtwechsel 2014 und 2017 habe sie im Vorjahr ein gespaltenes und geschwächtes Bild abgegeben. „Ihre Hoffnung, Maduro kurzfristig aus dem Sattel zu heben, scheint mir allerdings verfrüht. Maduro hat zumindest die Generäle auf seiner Seite, für Bewegung in der Rolle des Militärs gibt es keinen Beleg.”

Ob die Opposition diesmal Maduro stürzen kann werde sich erst in den nächsten Tagen zeigen: „Er kann keinen Nebenpräsidenten dulden, wird natürlich versuchen, Juan Guaidó
festzunehmen und vor ein Gericht zu bringen. Auch eine Repressionswelle gegen seine Kritiker ist wahrscheinlich. Entscheidend wird sein, wie sich die Bevölkerung, aber auch die internationale Gemeinschaft verhält.“

Was soll der Westen tun?

Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff (52, FDP) fordert drei Schritte von den westlichen Partnern: „Die Staaten der westlichen Hemisphäre von EU bis Kanada, Peru und Chile müssen gemeinsam erklären, dass Maduro am Ende ist und den neuen Präsidenten anerkennen.
Wenn es keine friedliche Reaktion Maduros gibt, muss es zu einem Boykott venezuelanischen Öls kommen – davon lebt die Diktatur, während 87 Prozent der Menschen in Armut leben und ein Großteil der Bevölkerung hungert.”

Mache Maduro den Weg nicht frei, müssten sich die Außenminister zusammensetzen, die Diplomaten Maduros ausweisen und den Weg freimachen für diejenigen, die sich zum legitimen Präsidenten Juan Guaidó bekennen, erklärt Lambsdorff. Der FDP-Politiker zu BILD:
„Es ist ja bezeichnend, dass Maduro nur anerkannt wird von Pseudo-Demokraten wie Putin und Erdogan und Diktatoren aus Kuba und Nicaragua.”

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Quelle: Reuters
1:07 Min.

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