Politik

Kramp-Karrenbauer siegt im Wahl-Krimi

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Am Ende entscheiden 35 Stimmen zu ihren Gunsten gegen Merz + So hatten die drei Kandidaten um die Gunst der Delegierten geworben

Der CDU-Machtkampf um das Merkel-Erbe ist entscheiden!

Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) wurde mit 517 (von 999) Stimmen im zweiten Wahlgang beim CDU-Parteitag in Hamburg gewählt. Auf Friedrich Merz entfielen 482 Stimmen. Er gratulierte der Siegerin.

Jens Spahn war mit einem beachtlichen Ergebnis (157 Stimmen) im ersten Wahlgang ausgeschieden. Merz konnte zwar die Mehrzahl dieser Stimmen im zweiten Wahlgang holen, doch am Ende fehlten ihm 35 Stimmen.

AKK: Kantige Mut-Rede für die Partei

Um 13.51 Uhr trat Annegret Kramp-Karrenbauer als Erste an das Rednerpult, um ihre Bewerbungsrede zu halten. Es sei ein Tag, mit dem sie 1981 nicht gerechnet habe, als sie in die CDU eingetreten sei. Sie habe sich die CDU damals ausgesucht, weil sie die Partei gewesen sei, die nicht ängstlich gewesen sei, sondern mit Mut und Optimismus an die Dinge gegangen sei und eine „Strahlkraft“ gehabt habe. Die müsse sie auch heute haben.

Die Bürgerinnen und Bürger würden von der Partei ein ‚Wir machen‘ erwarten: „Sie wollen, dass wir es tun, nicht, dass wir darüber diskutieren. Wenn wir diesen Mut haben, dann leben wir in einem starken Europa (…).“

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Sie rief den Delegierten zu, dass die CDU den Mut haben müsse, „auch gegen den Zeitgeist Kurs zu halten.“ Mit eigenen Ideen müsse die Partei wieder eine Strahlkraft entwickeln. „Letzten Endes ist es die Antwort auf die Frage, haben wir den Mut unsere Komfortzone zu verlassen.“ AKK betonte, wie wichtig ihr die Einigkeit der Partei sei. „Für mich gibt es nur die eine Union. Das muss so bleiben.“ Sie erinnerte daran, dass die konservativen Parteien in den Nachbarländern verschwunden seien. Die CDU/CSU sei „das letzte Einhorn in Europa. Die letzte existierende große Volkspartei in Europa.“

Dann ging sie von der Partei über zu den Bürgern, sprach Probleme an: „Leistung muss sich lohnen“, sagte Annegret Kramp-Karrenbauer und sprach auch geringe Renten an, die das nicht tun würden. Sie forderte einen „konsequenten Staat“, „nicht schrill im Ton und Gesetzen, aber der sich nicht auf der Nase rumtanzen lässt, nicht von Kleinkriminellen und auch nicht von Chaoten wie in Hamburg beim G20-Gipfel.“

Dann stellte sie klar in den Vordergrund, warum sie die richtige Person an der Spitze der Partei sei. Sie betonte ihre Erfahrung: „Ich stehe hier als Mutter, Innenministerin, Bildungsministerin und Ministerpräsidentin.“ Sie habe in den 18 Jahren gelernt, was Führung bedeute. Sie habe Wahlen gewonnen , „weil ich so bin, wie ich bin.“

Besonders großen Applaus erhielt die 56-Jährige, als sie vor dem Hintergrund der im Anschluss anstehenden Kampfabstimmung um den Parteivorsitz mit Blick auf Friedrich Merz und Jens Spahn sagte, keiner der drei Kandidaten „wird der Untergang für diese Partei sein“. Für sie gebe es keine konservative, liberale oder wirtschaftsfreundliche CDU, sondern nur „die eine CDU“, die für viele eine Art Familie sei.

CDU-Parteitag in Hamburg

Kramp-Karrenbauer wirbt mit Regierungserfahrung

Quelle: Reuters
1:26 Min.

Am Vormittag hatte Merkel ihre Abschiedsrede als CDU-Chefin gehalten.

Mit leicht brüchiger Stimme, in ungewohnter Rührung, beendete sie ihre Rede nach 34 Minuten mit dem Satz: „Es war mir eine große Freude, es war mir eine Ehre. Herzlichen Dank.“ Danach wurde sie zehn Minuten mit Standing Ovations gefeiert.

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