Politik

Grünes Licht für Links-Regierung in Bremen

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Neustadt – Fast alle Delegierten im Boot, Bremen nimmt Kurs auf Rot-Grün-Rot! Wie ernsthaft wurde hier wirklich diskutiert? Oder war schon weit vor der Wahl klar, dass es ein Linksbündnis geben würde – wenn es nötig und möglich wird.

Am Mittwoch stimmte der Landesvorstand für das erste Linksbündnis in Bremen. Am Donnerstagabend zog die Basis der Öko-Partei nach.

Mit großer Mehrheit folgten die rund 320 Mitglieder auf dem Parteitag der Vorstandsempfehlung: Koalitionsverhandlungen mit dem Wahlverlierer und der SED-Nachfolgepartei.

Grünen-Chefin Maike Schaefer (48): „Mit SPD und Linken funken wir eher auf einer Wellenlänge.“ Ganz klares Ziel sei ein verlässliches Bündnis. Und die größten Übereinstimmungen sah Schaefer bei Rot-Grün-Rot, die wenigsten zwischen Grünen und FDP. Schaefer: „Wir dürfen den dritten Partner nicht außer Acht lassen.“

  • Kommentar

    Außen grün, innen rot

    Im Wahlkampf sprachen sie von einem schwarz-grün Bündnis anzustreben. Nun sagen sie unmaskiert, was sie wirklich wollen: Rot-Grün-Rot.

Klar ist für Schaefer aber auch: „Wir wollen in einer möglichen Regierungskoalition viel bewegen.“

Und gegenüber der geschrumpften SPD macht Schäfer gleich mal klar, wer Koch und wer Kellner ist. Die Sozialdemokraten müssten Personaldebatten zügig beenden. „Denn wir wollen jetzt wissen, mit wem wir künftig genau an einem Tisch sitzen werden.“

Schaefers Appell: „Löst eure Probleme – und zwar schnell.“ Eine Spitze in Richtung Bürgermeister Carsten Sieling (60, SPD), der in der eigenen Partei in der Kritik steht. Der SPD-Landesvorstand kommt heute um 17 Uhr zusammen.

Sie schloss mit den Worten: „Wir sind auf keinen Fall der Steigbügel für die SPD.“

Einen Steigbügel gibt es aber doch. Sowohl Grüne als auch die SPD lassen ihn sich von der Linken halten. Ohne die bunte Truppe hat die ehemalige Koalition keine Mehrheit mehr.

Und nachdem die Grünen den ganzen Wahlkampf mit Schwarz-Grün kokettiert hatten, biegen sie nun doch scharf links ab.

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