Politik

Erster Direktor will Bußgeld für Schulstreiker

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Jeden Freitag gehen Tausende Schüler gegen die aktuelle Klimapolitik auf die Straße und streiken, anstatt die Schulbank zu drücken. Viele Lehrer unterstützen ihre Schützlinge bei ihrem Anliegen – doch ein Direktor aus München droht jetzt mit Bußgeldern, berichtet „BR24“!

Und das können bis zu 1000 Euro sein. Wolfgang Hansjakob vom Münchner Wilhelm Hausenstein Gymnasium will über das Schulreferat Anzeige erstatten. Das Recht dazu gibt ihm das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen, Artikel 119. „Wir werden jeden Einzelfall prüfen, wie er sich darstellt“, sagte er dem „BR24“. „Wenn hier ganz bewusst gegen Spielregeln, gegen Gesetze und gegen die Schulordnung verstoßen wird, dann müssen Eltern und Schüler auch mal bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.“

▶︎ In einem internen Rundschreiben wies er die Eltern darauf hin, dass mit diesen Folgen zukünftig zu rechnen sei. Gegenüber BILD wollte sich der Direktor nicht mehr äußern.

Klima-Aktivist Jakob Blasel allerdings findet deutliche Worte zu diesem Vorhaben.

„Ich glaube, er hat leider nicht verstanden, dass sich der Protest nicht gegen seine Schule richtet“, sagt er zu BILD. „Das tut es ganz bestimmt nicht. Der Protest richtet sich gegen die Bayerische Landesregierung, die Bundesregierung und aktuell auch gegen die Politik von Andreas Scheuer. Schade, dass der Schulleiter das in den privaten Rahmen abschieben will. Die Klimakrise können wir nur stoppen, wenn die Politik etwas tut. Und da reicht es bei Weitem nicht, wenn wir nach der Schule Druck machen. Ich finde diese Reaktion völlig überzogen. In Schleswig-Holstein ist es erfahrungsgemäß verhältnismäßig, wenn Schüler alle ein bis zwei Monate streiken, das ist völlig im Rahmen.“

  • BaWü-Chef Kretschmann

    Ober-Grüner gegen ständige Klima-Demos

    Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann sieht die Schülerproteste für mehr Klimaschutz während der Unterrichtszeit kritisch.

Doch Direktor Wolfgang Hansjakob sieht die Schul-Streiks für das Klima anders. Schon im Schul-Rundschreiben Nummer 4 vom 30. Januar heißt es unter Punkt 17: „Teilnahme an Demonstrationen – So sehr wir das Engagement unserer Schülerinnen und Schüler für lobenswerte Ziele schätzen, ist in diesem Zusammenhang das unentschuldigte Fehlen im Unterricht als problematisch einzustufen. Unter Umständen müssten auch Ordnungsmaßnahmen verhängt werden. Wenn deshalb Leistungsnachweise versäumt werden, gilt dies eben als unentschuldigtes Fehlen und die Leistung wird mit Note 6 bzw. 0 Punkte bewertet.“

„Es ist richtig, dass ihr uns Dampf macht“, sagte Merkel am Dienstag bei einer Diskussion mit Schülern des Berliner Thomas Mann Gymnasiums über Klimaschutz. Eine solche Bewegung sei wichtig. „Dass dieses Signal gesetzt wird, da gibt es Sorge, das ist für uns gut“, betonte die Bundeskanzlerin.

Dazu, dass der Protest während der Schulzeit stattfindet, meinte die Bundeskanzlerin, man könne sicherlich nicht jeden Freitag zum schulfreien Tag auf Dauer erklären, „aber das werden eure Lehrer und die örtlichen Verantwortlichen ja mit euch besprechen.“ Man könne auch im Unterricht in Arbeitsgruppen manches über Klimaschutz lernen.

Davon hätte mit Sicherheit jeder mehr als von Bußgeldern …

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