Politik

Das kostet uns das Kohle-Aus

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Deutschland ohne Kohle – das wird teuer. Bis zu 78 Milliarden Euro.

Am frühen Samstagmorgen einigten sich Politik, Wirtschaft und Umweltverbände auf einen allseits gelobten Plan zum Ausstieg aus der Förderung und Verstromung von Kohle – bis 2038. Dann gibt‘s überwiegend nur noch Strom aus Gas und Erneuerbaren Energien (Wind, Sonne etc.).

ABER: Derzeit werden 37,5 Prozent des deutschen Stroms aus Braun- und Steinkohle gewonnen. Und nach Berechnungen des Ifo-Instituts wird der Kohleausstieg zumindest teilweise ausgeglichen durch Importe von Atom- und Kohlestrom aus u.a. Polen, Tschechien.

Was kommt da bei Steuern, Strompreis und Jobs auf uns zu?

  • Kommentar zum Kohle-Ausstieg

    Teuer und kompliziert

    Klimaschutz tut not. Anders als bei Diesel-Grenzwerten und Todesfällen gibt es bei CO2 und Erderwärmung einen klaren Zusammenhang.

STEUERN

Die Hilfen für die betroffenen Braunkohle-Bundesländer (NRW, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen) summieren sich auf rund 40 Milliarden Euro. Dazu kommen ca. 1,5 Milliarden für bundesweit neue Infrastruktur (u.a. Leitungen) – alles aus Steuermitteln.

STROMPREIS

Schon heute hat Deutschland mit 30 Cent/Kilowattstunde den höchsten Strompreis in der EU. Und es könnte noch mehr werden – für Wirtschaft UND Privatkunden. Die Kommission rechnet vor, „dass die Börsen-Strompreise … ansteigen werden“.

Gedämpft werden soll dieser Anstieg für Privatkunden und Firmen aus Steuermitteln, bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr ab 2023. Insgesamt: bis zu 32 Milliarden.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU): „Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Strompreisen haben oberste Priorität.“

Anders der Chef des SPD-Wirtschaftsforums, Harald Christ: „Ich fürchte, dass der Ausstieg nicht die gewünschten Ergebnisse bringen wird. Es ist ein mit Steuergeld teuer erkauftes symbolisches Ergebnis.“

  • Raus aus der Kohle – Reaktionen

    Zahlt der Verbraucher jetzt die Zeche?

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  • Fragen zum Kohle-Aus

    Ist der Hambacher Forst jetzt gerettet?

    Dieser Wald wurde zum Symbol für den Kohle-Aussteig. BILD klärt die wichtigsten Fragen zur Entscheidung.

JOBS

In Brandenburg und NRW sind derzeit 26.000 Beschäftigte in der Braunkohle und im Kraftwerksbetrieb tätig. Entlassungen soll es nicht geben.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke pocht auf neue „gut bezahlte Industriearbeitsplätze“, für die Förderung fließen soll. Zudem soll der Übergang in die Frührente mit fünf Milliarden Euro bezuschusst werden.

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