Bremerhaven/Berlin – „Hausboot“ statt Marineschulschiff, Fischereihafen statt Weltmeere: Nach einer Serie von Fehlplanungen, völlig falschen Kosten-Schätzungen und mehreren Baustopps wird die „Gorch Fock“ seit mehr als drei Jahren auf dem Trockendock repariert. Deswegen muss deren Stammbesatzung direkt neben dem „Wrack“ dauerhaft auf einem marineeigenen Wohnboot leben!
DESSEN NAME: „Knurrhahn“, eine fast 30 Jahre alte schwimmende Kaserne mit Sechs-Mann Kajüten.
Von den ursprünglich 150 Soldaten an Bord der „Gorch Fock“ (darunter 12 Offiziere und 46 Unteroffiziere) wurden seit Beginn der Reparaturen im November 2015 nur rund 30 an anderer Stelle in der Marine eingesetzt.
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Reparatur-Kosten explodieren
Ist die „Gorch Fock“ ein Betrugsfall?
In rauer See stand sie für Tradition, Ehre und Disziplin. Seit drei Jahren aber liegt die „Gorch Fock“ auf dem Trockendeck.
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Kostenexplosion bei „Gorch Fock“
Chaos in Ursula von der Leyens Ministerium
Sanierungskosten auf 135 Millionen Euro geschätzt – Rechnungshof attestiert dem Ministerium „völlige Verkennung der Sachlage“.
Alle übrigen müssen seit drei Jahren auf der „Knurrhahn“ Wache schieben, kochen, backen, putzen und die immer neuen Bauarbeiten an der verrosteten „Gorch Fock“ überwachen, wie ein Marine-Sprecher auf BILD-Anfrage mitteilte. Auf diese Weise werde die „Arbeitsfähigkeit der militärischen Dienststelle Schiff“ aufrechterhalten.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (60, CDU) gerät unterdessen zunehmend unter Druck, die „Gorch Fock“ auszumustern. Sie hatte den immer neuen Reparatur-Ausgaben (135 Mio. statt 9,6 Mio.) zugestimmt.
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