Politik

Auto-Boss geht auf Eurokraten los!

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Volkswagen-Chef sieht Arbeitsplätze bedroht

Am Ende sind wir selbst schuld. Wir zahlen den ganzen Laden, aber überlassen die Debatte den Lauten, den Brüllern, den Schreienden. Durch die schärferen CO2-Grenzwerte, die die EU beschlossen hat, droht der deutschen Autoindustrie ein Totalschaden, den niemand – nicht mal Carglass – reparieren kann.

Man kann über Brüssel lachen, in diesem Fall nicht: Geht’s noch? Warum lassen wir uns das gefallen? Und warum ist es überhaupt so gekommen? Wer greift uns an? Wer ist schuld?

►Österreich! Das Land, das ohne diesen Erfolg die EU-Ratspräsidentschaft nicht abgeben wollte. Ausgerechnet unsere Nachbarn, die ihre Schadstoff-Messstation am Stephansdom aufgebaut haben, in einer Fußgängerzone. Eigene Autoindustrie? Fehlanzeige. Mercedes und MAN lassen dort Fahrzeuge bauen. Made-in-Austria-Anteil an den Neuzulassungen? 0,02%. Mauteinnahmen (auch von uns deutschen Urlaubern): um die 2 Milliarden Euro.

►Malta! Die maltesische Ex-TV-Journalistin Miriam Dalli (42) ist Berichterstatterin des federführenden EU-Umweltausschusses, Sozialdemokratin. Von ihr stammt die Forderung, den CO2-Ausstoß um 50 Prozent zu reduzieren, aus dem schließlich die 37,5% wurden. Motiv: Sie mag einfach keine Autos.

  • Wegen Wertverlust der Diesel

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    Düsseldorf prüft eine Schadenersatzklage gegen den VW-Konzern. Dabei geht‘s um Diesel-Fahrzeuge.

  • E-Debatte

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    Beim Umbau von VW steuern Vorstand und Betriebsrat auf die nächste Schlacht zu: Wird ein neues Werk in Osteuropa gebaut?

►Irland und Luxemburg! Den Steueroasen geht die Reduzierung nicht weit genug. Klar, sie verlieren weder Arbeitsplätze noch Steuergeld…

►Angela Merkel! Die Bundeskanzlerin (64) war noch im Oktober für höchstens 30 Prozent Reduzierung eingetreten, sagte: „Alles, was darüber hinausgeht, birgt die Gefahr, dass wir die Autoindustrie aus Europa vertreiben.“ Dann stimmte ihre Umweltministerin Svenja Schulze (50) für 35% und jubelte schließlich über 37,5%. Haben wir in Brüssel überhaupt noch irgendwas zu melden?

►Die Deutsche Umwelthilfe! Mit ihrem Frontrunner Jürgen Resch verteufelt sie den Diesel und das Auto an sich. Verliert sie ein Fahrverbotsverfahren (wie in Frankfurt/Main), fordert sie einfach mal was Neues: ein Tempolimit. Und alle fallen drauf rein. Man müsste mal ausrechnen, um wieviel die CO2-Emissionen durch die DUH-Angstdebatte gestiegen sind. 2018 ist der Diesel-Anteil von 40 Prozent bei Neuzulassungen auf 32 Prozent gefallen. Diesel haben aber kein CO2-Problem. Verkehrsminister Andreas Scheuer (44, CSU) muss sich aber als Auto-Lobbyist beschimpfen lassen, weil er zu recht den Diesel verteidigt.

►Unsere Unwissenheit! Nur etwa 25 Prozent der europäischen CO2-Emissionen verursacht der Verkehr, 2015 waren es 906 Millionen Tonnen. Davon entfallen noch 12% auf Luft- und 11% auf Schifffahrt.

VW-Chef empört über CO2-Pläne

Die deutsche Autoindustrie! Sie hat sich selbst (Dieselskandal) ins Abseits gestellt, Hybridtechnik und E-Mobilität verschlafen und ist jetzt (zu spät) auf der Zinne.

VW-Chef Herbert Diess sagt BILD: „Natürlich werden wir das Ziel, bis 2030 die CO2 Emissionen nochmals um 37,5% zu reduzieren, erreichen können. Dieses verschärfte Ziel bedeutet aber einen großen strukturellen Wandel.“ Wegen der teuren Batterien und der CO2-Strafzahlungen für konventionelle Autos würde, so Diess, „Einstiegsmobilität sehr viel teurer werden, für viele Kunden unerschwinglich. Und es würde Arbeitsplätze kosten, in einer Größenordnung, die wir in diesem Zeitraum nicht mehr über Vorruhestandsregelungen abbauen könnten.“

Scharf wie nie sagt der Auto-Boss: „Ist sich die Politik wirklich über die Auswirkungen ihrer Entscheidungen im Klaren? Wird sie diese Entscheidungen auch durchsetzen können? Hat man sich dieses Vorgehen genügend überlegt und abgewogen? In Paris gehen Menschen wegen 10 Cent mehr für Diesel auf die Straße.“

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