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Attackierte Öl-Tanker werdenabgeschleppt

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Quelle: BILD/The Mirror
2:30 Min.

Tanker-Krise im Golf von Oman! Nach den Angriffen auf zwei zivile Schiffe in der Straße von Hormus am Donnerstag sollen die beiden Tanker das Gewässer nun sicher verlassen.

Wie ein Sprecher der Reederei Frontline sagte, wird der norwegische Öltanker „Front Altair“ abgeschleppt und aus iranischen Gewässern herausgebracht. Ein Rettungsteam solle zunächst den Schaden abschätzen. Im Raum steht außerdem, die Tanker-Ladung Naphta – ein Erdölderivat – auf ein anderes Schiff umzuladen.

Widersprüchliche Angaben gibt es allerdings dazu, wohin die „Front Altair“ gebracht wird. Wie die Deutsche Presse-Agentur meldet, soll das Rettungsteam entscheiden, wo das Schiff hingeschleppt wird.

Laut der Nachrichtenagentur AFP soll die „Front Altair“ Kurs auf die Vereinigten Arabischen Emirate nehmen und in Fudschaira oder Chor Fakkan anlegen. Dorthin soll auch das zweite Schiff, die deutsche „Kokuka Courageous“, gebracht werden. Das habe die japanische Reederei Kokuka am Samstag mitgeteilt.

Ursache weiter unklar

Die 23 Besatzungsmitglieder der „Front Altair“ waren alle von einem Frachter gerettet worden. Das Feuer wurde binnen Stunden gelöscht. Die iranische Marine habe am Freitagabend die Genehmigung erteilt, den Tanker abzuschleppen, teilte Frontline weiter mit. Man erarbeite außerdem Pläne, die Crew aus dem Iran heimzuholen.

Die genaue Ursache und die Umstände der Attacke auf die „Front Altair“ bleiben weiter unklar. Die norwegische Reederei hat mechanisches oder menschliches Versagen als Explosionsursache ausgeschlossen. Was die Detonation tatsächlich ausgelöst habe, sei nach wie vor unbekannt und werde untersucht.

Solange es keine weiteren Informationen gebe, werde Frontline „extreme Vorsicht“ walten lassen, wenn es um neue Transportaufträge in der Golfregion gehe.

Auch der Angriff auf die deutsche „Kokuka Courageous“ ist noch nicht geklärt. Der japanische Betreiber der „Kokuka Courageous“ sagte, es habe zwei Angriffe im Abstand von einigen Stunden gegeben.

Die Crew der „Kokuka Courageous“ habe vor der zweiten Explosion ein „fliegendes Objekt“ gesehen, das auf sie zugesteuert sei, sagte er weiter. Am Donnerstag hatte er zunächst mitgeteilt, der Tanker sei von „einer Art Granate“ angegriffen worden.

  • Notruf des Rettungs-Kapitäns

    „Torpedo Attacke! Torpedo Attacke!“

    Die Crew des Öl-Tankers „Front Altair“ wurde von einem anderen Schiff, der „Hyundai Dubai“, gerettet. BILD dokumentiert den Notruf.

USA und Großbritannien beschuldigen Iran

Nachdem sich die US-Regierung um Präsident Donald Trump am Freitag festlegte und den Iran für die treibende Kraft hinter der Attacke hält, schloss sich nun auch Großbritannien an: Teheran stecke nach Einschätzung seiner Regierung mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ hinter den Attacken, sagte der britische Außenminister Jeremy Hunt.

Das US-Militär veröffentlichte zum Beweis der Anschuldigung ein Schwarz-Weiß-Video. Es soll zeigen, wie sich iranische Streitkräfte nach der Attacke mit einem Schnellboot der Revolutionsgarden (Typ „Gaschti“) der deutschen „Kokuka Courageous“ nähern und sich an dem Schiff zu schaffen machen. Die Boot-Terroristen entfernten wohl gerade eine nicht explodierte Haftmine. Der Iran wies – wie gewohnt – die Vorwürfe als „gegenstandslos“ zurück.

Der Fernsehsender CNN meldete außerdem, dass die Iraner kurz vor dem Angriff mit einer Rakete auf eine US-Drohne schossen, die das Gebiet aus der Luft erkundete. Die Rakete verfehlte aber ihr Ziel und fiel ins Wasser, wie ein US-Beamter dem US-Sender sagte. Durch die Drohne habe das US-Militär Kenntnis davon gehabt, dass sich iranische Schiffe den Tankern näherten, meinte der Beamte – ohne allerdings zu sagen, ob die Drohne den Angriff dann auch gesehen oder aufgezeichnet hat. Offizielle Angaben gab es dazu nicht.

Die Unsicherheit über die Lage im Golf von Oman bleibt also vorerst groß. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben deshalb Maßnahmen zur Sicherung der Öl- und Gasexporte aus der Region gefordert.

Ralf Nagel vom Verband Deutscher Reeder (VDR) sagte auf BILD-Nachfrage: „Unternehmen, die in die Region fahren, prüfen derzeit sehr genau, welche Maßnahmen nötig sind.“

Und weiter: „Wenn die Staatengemeinschaft jetzt in der Straße von Hormus den Schutz der Handelsschiffe nicht mit diplomatischen oder militärischen Mitteln gewährleistet, dann könnte das nicht nur für deutsche Reeder Konsequenzen bis hin zu einer Umleitung des Schiffsverkehrs haben.“ Die Handelsschifffahrt müsse sicher sein, dass sie dort nicht in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickelt werde.

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