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Assad und Putin weitenAngriffe auf Aleppo aus

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Im Nordwesten Syriens nimmt die Offensive der Autokraten Baschar al-Assad und Wladimir Putin immer neue Ausmaße des Schreckens an.

Am Dienstag bombardierten Hubschrauber und Flugzeuge beider Mächte Dutzende Städte und Dörfer in der von Rebellen gehaltenen Region, in der fast drei Millionen Zivilisten Zuflucht gesucht haben.

Erstmals in den vergangenen Wochen fielen die Fassbomben und Raketen nicht auf die Regionen Hama und Idlib, sondern auch auf Städte in der Provinz Aleppo. Mehrere Bomben fielen auf die Stadt Atareb, die sich nur 15 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt befindet und bislang als sicher galt. Zudem berichteten Regime-Unterstützer von einer Bodenoffensive auf Aleppo, die in den nächsten Tagen beginnen solle.

Aktivisten hielten den Moment der Bombardierung fest, nach der ein Krankenhaus in der Nähe aus Sicherheitsgründen evakuiert werden musste.

SAA airstrikes targeting Atareb in Western Aleppo #Syria pic.twitter.com/vmL8cp1P70

— CNW (@ConflictsW) May 28, 2019

  • Luftangriff in Syrien

    Zerbombte Putin dieses „deutsche“ Krankenhaus?

    Am 5. Mai wurde ein vom Auswärtigen Amt unterstütztes Krankenhaus in Syrien bombardiert. War es ein gezielter Angriff Russlands?

Schlimmer traf es Städte in der Nachbarregion Idlib, die bereits in den vergangenen Wochen unter den Angriffen Assads und Putins litten.

Abdulaziz Ketaz, der als lokaler Fotograf für die französische Nachrichtenagentur AFP arbeitet, sagte zu BILD: „Russische und syrische Flugzeuge haben auch heute die Städte im Süden Idlibs angegriffen. Genau jetzt kann ich sehen, wie ein russisches Flugzeug die Stadt Hamadiyah südlich von Maarat al-Numan angreift.“

Laut Ketaz sind viele der Orte bereits menschenleer, weil in den vergangenen Wochen mehr als 300 000 Menschen vor der Offensive in die Flüchtlingslager entlang der syrisch-türkischen Grenze flüchteten. Trotzdem betonte der Fotograf: „Maarat al-Numan, wo ich mich befinde, hat noch viele Zivilisten.“ Deren Leben ist nun extrem gefährdet.

Ketaz sendete BILD ein Foto, das er selbst aufgenommen hat. Es zeigt Helfer, die sich um Tote und Verletzte nach einem russischen Luftangriff auf einen Marktplatz in seiner Heimatstadt vor einigen Tagen kümmerten.

Auch am Dienstag griffen die Kriegsflugzeuge- und Hubschrauber fast ausschließlich zivile Ziele an. Die Retter der Weißhelme veröffentlichten zahlreiche Videos ihrer Arbeit. Darin zu sehen: die Bergung und Rettung von Opfern der Luftangriffe, gut die Hälfte von ihnen Kinder.

Zudem gab es weitere verheerende Attacken. In der Stadt Kafr Nubl wurde das „al-Hikhma“-Krankenhaus bombardiert und schwer beschädigt. Es musste seinen Dienst einstellen. Verletzt wurde niemand, weil die Klinik kurz zuvor evakuiert worden war.

▶︎ Bei Flächenbombardements der Stadt Ahsim kamen drei Kinder ums Leben, die gerade auf der Straße spielten. Mehrere Menschen wurden verletzt, als mindestens zehn Bomben auf die Stadt niedergingen. Sowohl die Minuten des Angriffs als auch die Opfer der Attacken wurden auf Bild und Video dokumentiert.

▶︎ Laut des syrischen Netzwerks für Menschenrechte sind bei den Bombardierungen durch die syrische und russische Luftwaffe am Sonntag und Montag 31 Menschen getötet worden, darunter acht Kinder und zehn Frauen.

Politische Konsequenzen haben die neuen Massaker für die Präsidenten trotzdem nicht. Russland blockiert die Resolutionen im UN-Sicherheitsrat, um ernsthafte Verurteilungen Assads zu verhindern. Gleichzeitig gibt es weiterhin keine einzige Syrien-Sanktion des Westens gegen Moskau, trotz mehr als 7000 Getöteter und Millionen Vertriebener durch den Krieg.

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