Politik

Warum sie für Gottschalk in eine Mülltonne kletterte

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Legendärer TV-Auftritt der Frau, die bald EU-Chefin werden könnte

Welche um ihr Image besorgte Politikerin würde vor einem Millionenpublikum in einer Live-Sendung die Schuhe ausziehen, um in eine Mülltonne zu klettern?

Seit der überraschenden Nominierung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (60, CDU) zur EU-Kommissionspräsidentin interessiert sich Europa für die Persönlichkeit der Frau, der der Top-Job in Brüssel anvertraut werden könnte – wenn das Europäische Parlament sie am 16. Juli wählt.

Dabei steht weniger die Pleiten-Serie bei der Bundeswehr im Mittelpunkt des Interesses, sondern der Aufstieg einer siebenfachen Mutter und Ärztin an die Spitze der Politik. Und die Frage, wie viel Selbstbewusstsein und vielleicht auch Selbstironie man für eine solche Ausnahme-Karriere braucht.

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Der legendäre Auftritt bei Gottschalk

Die mögliche Antwort darauf: Ein legendärer Moment der ZDF-Show „Wetten, dass ..?“, ausgestrahlt im Dezember 2008. Von der Leyen, damals Familienministerin, hatte auf dem Star-Sofa von Entertainer Thomas Gottschalk (heute 69) Platz genommen, sich als Patin für Kinderkandidat Denis (9) zur Verfügung gestellt.

Die CDU-Politikerin wettete, dass der Schüler 15 Handstände in einer (sauberen) Altpapier-Tonne schafft. Ihr Einsatz: eine spontane Rede, in der sie zur Wahl der Linkspartei hätte aufrufen müssen.

Diese Schmach ersparte ihr der sportliche Denis. Offenbar aus spontaner Dankbarkeit zog die Ministerin ihre High Heels aus und kletterte in Kleid und Strümpfen zu dem verdutzten Jungen in die Tonne.

Noch kurioser war, was dann passierte: Erst rollte Gottschalk die Tonne für eine kleine Runde durchs Studio. Dann stellte sich die Frage, wie die beiden nun wieder rauskommen sollten.

Auf dem Sofa erhob sich der australische Filmstar Hugh Jackman, mit dem sich zuvor ein spielerischer Sofa-Flirt entwickelt hatte. Jackman (50), just in diesem Jahr vom US-Magazin „People“ zum „Sexiest Man Alive“ gewählt, nahm die Ministerin auf die Arme und trug sie unter Applaus zurück auf Gottschalks Couch.

Die Geste beeindruckte nicht nur das Studio-Publikum, sondern auch die übrigen Gäste, etwa den Schauspieler Til Schweiger. Bei Youtube findet sich die Szene unter der Überschrift „Hugh Jackman – such a gentleman“ (deutsch: „Was für ein Gentleman“).

„Wonderful“, sagte Ursula von der Leyen leicht überwältigt und ließ sich dann seitlich auf das Sofa kippen.

Zerknirscht gab sich am Ende nur Thomas Gottschalk, dem selten ein männlicher Gast so die Show gestohlen hatte: „Meine Herren, wir können alle nach Hause gehen“, sagte er. „Das macht Hugh Jackman jetzt allein.“

Wem nutzt das unmenschliche Gezerre um die Flüchtlinge?

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