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Queen mischt sich inBrexit-Zoff ein

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Aufruhr im Parlament, Massendemonstrationen auf den Straßen und Zoff beim Bier im Pub – der Streit um den Brexit spaltet die Briten!

Jetzt bricht sogar Queen Elizabeth II. (92) mit ihrer Verpflichtung zur Neutralität und mischt sich auf royale Weise in den Brexit-Zoff ein. „Während wir neue Antworten in dieser modernen Zeit suchen, bevorzuge ich altbewährte Tugenden, wie gut voneinander zu reden und andere Ansichten zu respektieren, zusammenzukommen, um Gemeinsamkeiten zu suchen, und nie das große Ganze aus dem Blick zu verlieren“, erklärte das britische Staatsoberhaupt am Mittwoch öffentlich in Norfolk.

Die Ansage der Queen dürfte sich vor allem an die britische Premierministerin Theresa May (62) und die Parlaments-Abgeordneten im Unterhaus richten. Dort herrschen seit Wochen Chaos, Zoff und Intrigen um den Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union am 29. März.

Rückblick: Am 15. Januar kassierte Theresa May im Unterhaus eine historische Niederlage in der Abstimmung über ihren Brexit-Deal mit der EU. 432 Abgeordnete stimmten gegen ihren Plan, darunter auch 118 Parlamentarier aus Mays eigener Partei. Nur 202 Konservative hielten zu ihrer Parteichefin.

Die Kritik der konservativen Rebellen: Der Austritt ist mit 39 Milliarden Pfund zu teuer und würde Großbritannien weiterhin zu eng an die EU binden. Ein großer Problemfall ist außerdem die Möglichkeit von Zollkontrollen an der Grenze zwischen Nordirland und dem EU-Mitgliedsstaat Irland. Die beiden Länder sind wirtschaftlich eng miteinander verwoben, Grenzkontrollen würden die Wirtschaftsbeziehungen in Gefahr bringen.

► Mays Zwischenlösung: Bis die Zukunft der irisch-nordirischen Grenze geklärt ist, sollen für Nordirland Sonderregeln gelten, die den freien Warenverkehr zwischen beiden Ländern ermöglichen sollen („Backstop“). Diese Ungleichbehandlung war für die Brextremisten in Mays eigenen Reihen unannehmbar.

Nur Minuten nach dem Aufstand der konservativen Rebellen wagte dann Oppositionsführer Jeremy Corbyn (69) den Umsturzversuch. Er beantragte ein Misstrauensvotum gegen die Premierministerin für den nächsten Tag. Theresa May überlebte die Abstimmung politisch nur knapp – mit 19 Stimmen Vorsprung.

Das Parlament trug Theresa May auf, innerhalb von drei Sitzungstagen nach der historischen Niederlage einen Plan B für den EU-Austritt der Briten vorzulegen. Mays Problem: Der Plan B ist zu nah am Ursprungs-Deal, geht kaum auf die konservative Kritik am Backstop ein. Eine der wenigen Änderungen: EU-Bürger müssen keine Gebühr von 65 Pfund mehr zahlen, wenn sie weiterhin in Großbritannien leben wollen.

Sollte Mays Plan B ebenfalls im Unterhaus scheitern, droht der ungeordnete Austritt aus der EU („Hard Brexit“). Das wäre das Ende des Freihandels mit der Europäischen Union. Mögliche Folge: Importierte Medikamente und Lebensmittel könnten knapp werden, sogar eine Rezession könnte drohen.

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