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»Morgens brauche ich eine Stunde, bis ich laufen kann

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Während der AfD-Mann Frank Magnitz in Bremen mit den Folgen des brutalen Überfalls zu kämpfen hat, findet in Sachsen die Europawahlversammlung seiner Partei statt.

Vor der Halle zogen 1500 Demonstranten auf, drinnen sorgte die AfD selbst für Chaos: Bei der Europawahlversammlung im sächsischen Riesa dauerte gestern allein die Wahl von vier Delegierten (Listenplätze 14 bis 17) über 15 Stunden.

Größtes Streitthema blieb aber der „Dexit“. Wenn die EU sich nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre reformiert, soll Deutschland aus der Gemeinschaft austreten, wird im Leitantrag für das AfD-Europaprogramm gefordert. Parteichef Jörg Meuthen, seit Ende 2017 EU-Abgeordneter, ist gegen einen Dexit. Er möchte den Passus abschwächen. Entscheidung vermutlich heute.

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Die Wahlversammlung findet am Ende einer turbulenten Woche für die AfD statt. Am Montag war der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz in Bremen angegriffen worden.

Er sei mit einem Kantholz niedergeschlagen worden, teilte die AfD am Dienstag mit. Ein am Freitag von der Bremer Polizei veröffentlichtes Video zeigt, wie drei Männer sich Magnitz von hinten nähern. Einer von ihnen geht auf Magnitz los, rammt ihn seinen Ellbogen in den Nacken. Ein zweiter Schlag, möglicherweise mit einem Gegenstand in der Faust, lässt sich nur schwer erkennen.

BamS erreichte Magnitz gestern zu Hause in Bremen. Er sei auf dem Weg der Besserung, so Magnitz, aber: „Mein Gleichgewichtssinn ist massiv beeinträchtigt. Morgens brauche ich mindestens eine Stunde, bis ich normal laufen kann.“ Magnitz ist weiter überzeugt, dass er mit einem Gegenstand attackiert wurde: „Der behandelnde Arzt in der Notaufnahme hat gesagt, dass die Schädelwunden ungewöhnlich für Sturzwunden seien. Der Einsatz eines gezackten Schlagringes wäre denkbar.“

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Magnitz bleibt dabei: „Das war ein Mordversuch, hinter der Aussage stehe ich zu 100 Prozent. Alles andere ist relativierend.“ Und er ist überzeugt: AfD-Mitglieder sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Opfer von Gewalt zu werden.

Ende der Woche wurde zudem bekannt, dass gegen Magnitz wegen des Verdachts der Untreue ermittelt wird, der Bundestag hat seine Immunität aufgehoben. Er soll die Kosten einer Neuauszählung falsch verrechnet haben. „Es geht um ungefähr 724 Euro“, sagt Magnitz und tut das Ganze als parteiinterne Fehde ab. Das Magistrat habe ihm die Ordnungsmäßigkeit der Abrechnung bereits -bestätigt. „Das ist eine Lachnummer.“

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