Politik

Guttenberg knöpft sich Söder vor

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Frontalangriff auf Markus Söder!

Ex-CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg geht mit seinem Parteikollegen hart ins Gericht. In einem Interview mit der österreichischen „Kleine Zeitung“ knöpft sich Guttenberg dem neuen bayerischen Ministerpräsident vor. Auch in der FAZ lässt er vom Leder.

▶︎ „Ich betrachte mit Spannung, was sich in der CSU tut. Die CSU muss sehr aufpassen, dass sie nicht zur Regionalpartei wird, dass sie ihren bundes- und europapolitischen Einfluss auf Dauer nicht zugunsten einer reinen München- oder Bayernerscheinung aufgibt. Hier muss sich der neue Parteichef erst beweisen.“

▶︎ „Es reicht nicht aus, etwa beim Thema Migration mit einer plumpen Rhetorik zu arbeiten, ein neuer Vorsitzender muss auch die nationale und internationale Dimension des Themas verkörpern. Das geschieht bislang zu wenig. Vor allem muss der neue Parteivorsitzende auch viel mehr in Berlin präsent sein, wo die Entscheidungen getroffen werden. Auch das ist eine neue Herausforderung für Markus Söder.“

▶︎ „Und sicher fällt es vielen schwer, Markus Söder die Wandlung vom geschickten, aber brachialen Machtpolitiker hin zum demütigen Teamspieler abzunehmen. Mir auch, da müsste der Apostelgeschichte über Paulus noch ein Kapitel hinzugefügt werden.“

Dann das vernichtende Urteil: „Bislang ist er einer, der noch nicht an die großen Parteichefs der CSU heranreicht. Ich sage das in aller Offenheit. Das intellektuelle und internationale Format eines Franz Josef Strauß oder eines Theo Waigel erreicht Markus Söder noch nicht.“

Guttenberg macht in den Interviews deutlich, dass ihm Manfred Weber als neuer CSU-Chef lieber gewesen wäre.

Die Wahl von Söder war für ihn eine Ernüchterung: „Ich habe die Leidenschaft für die Politik nicht verloren, aber die Leidenschaft, was das politische Leben anbelangt, hat sich sehr relativiert.“

Zu seinen zukünftigen politischen Ambitionen sagte er: „Ich bleibe ein politisch denkendes, kritisches Parteimitglied. Und ich bin weiter bereit, mich an der ein oder anderen Stelle mit meinen dürftigen Erfahrungswerten einzubringen. Aber darüber hinaus gibt es von meiner Seite keinerlei Ambitionen.“

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Damit wurde auch formell der Weg für die Wahl Söders zum Nachfolger von Horst Seehofer auf einem Parteitag am 19. Januar frei. Weitere Kandidaten für den Parteivorsitz gibt es nicht.

Seehofer war nach den hohen Stimm-Verlusten der CSU bei der Landtagswahl im Oktober zum Rücktritt gedrängt worden.

Mit der Wahl Söders sollen das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten und des CSU-Chefs wieder in einer Hand liegen.

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