Die Vorbereitungen in einer Kölner Hochhaus-Wohnung waren weit gediehen, sagt die Bundesanwaltschaft. Die Polizei hat vor einem Jahr den ersten Terroranschlag in Deutschland mit einem Supergift anscheinend knapp vereitelt. Nun kommen die Verdächtigen vor Gericht.
Düsseldorf (dpa) – Der Prozess gegen einen mutmaßlichen islamistischen Bombenbauer beginnt heute in Düsseldorf. Der 30-jährige Tunesier und seine 43-jährige deutsche Ehefrau sollen 2018 in Köln an einer Bombe mit dem hochgiftigen Bio-Kampfstoff Rizin gebaut haben.
Es wäre der erste Terroranschlag in Deutschland mit einem biologischen Kampfstoff gewesen. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft hatte die Terrororganisation Islamischer Staat das Paar zu dem Anschlag ermuntert. Beiden Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die Polizei hatte den Tunesier Mitte Juni 2018 festgenommen, seine Ehefrau Ende Juli. Der Anschlag mit dem hochgiftigen Rizin hätte laut Gutachten bis zu 100 Todesopfer gefordert.
Der Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts statt. Der Vorsitzende Richter Jan van Lessen hat bis Ende August zunächst 18 Verhandlungstage anberaumt.
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