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Frankfurt: Polizist wird sofort verhaftet, als sein dunkles Geheimnis auffliegt

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Sechs Nazi-Polizisten drohten per Email einer Anwältin mit dem Äußersten. Die fordert jetzt, die Betroffenen der Todesliste der Neonazis zu informieren, um deren Leben zu retten.

Frankfurt – Der hessische Polizeiskandal zieht immer weitere Kreise. Die Hinweise auf ein rechtsextremes Netzwerk innerhalb der Frankfurter Polizei verdichten sich. Die Staatsanwaltschaft hat nun die Festnahme eines Polizisten bestätigt. Der Beamte des ersten Polizeireviers soll an den rassistischen Morddrohungen gegen die Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz beteiligt gewesen sein. Extratipp* und die Frankfurter Rundschau* berichten darüber. 

Der festgenommene Polizist (30) soll zu jener Bande gehören, die sich in einer Chat-Gruppe mit fünf weiteren Beamten rassistische und neonazistische Nachrichten geschickt haben sollen. Zudem haben sich bei den Ermittlungen herausgestellt, dass der Melderegisterauszug von Basay-Yildiz am Dienstrechner abgerufen worden war. 

Nazi-Polizist droht Anwältin: Zwei Wohnungen durchsucht, Datenträger beschlagnahmt

Nun sind auch die Wohnungen des 30-jährigen in Frankfurt und im Mittelhessischen Kirtorf durchsucht worden. Mittlerweile ist der Mann wieder auf freiem Fuß,aber vom Dienst suspendiert. Die Voraussetzungen für einen Haftbefehl seien nicht gegeben, erklärt die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft Nadja Niesen der Frankfurter Rundschau*. Gegen den Polizisten werde wegen des Verdachts auf Bedrohung und Volksverhetzung ermittelt.

Mit der Festnahme erhärtet sich der Verdacht, dass die Drohungen gegen Basay-Yildiz direkt aus der Frankfurter Polizei kamen. Seit dem vergangenen Sommer waren die Anwältin und ihre Familie mehrmals mit dem Tod bedroht worden, die Drohschreiben enthielten auch private Daten und waren mit „NSU 2.0“ unterzeichnet. Im NSU-Prozess hat Basay-Yildiz die Angehörigen des NSU-Opfers Enver Simsek als Nebenklageanwältin vertreten.

Bedrohte Anwältin: Sie will Todesliste der Neonazis veröffentlichen

Die hat sich unterdessen in die Debatte um den Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke eingeschaltet. Die mangelnde Aufklärung des NSU-Komplexes sei „ein Freifahrtschein für die rechte Szene“ gewesen, sag Balay-Yildiz. „Das Ergebnis sehen wir jetzt.“ Alle Akten aus dem NSU-Komplex müssen offengelegt werden, auch diejenigen, die bisher als geheim klassifiziert seien. Außerdem müssten gefährdete Personen, die auf sogenannten Todeslisten von Neonazis stünden, von den Behörden informiert werden, sagt die Anwältin weiter. 

*extratipp.com und Frankfurter Rundschau sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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