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Ein Tag polarisiert: Der World Hijab Day

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Seit einigen Jahren feiern Musliminnen mit Kopfbedeckung den World Hijab Day. Doch was die einen mit Selbstbewusstsein tragen, ist für andere ein Instrument der Unterdrückung. Der Streit findet auch im Netz statt.

Nazma Khan ist überzeugt: Der Hidschab schützt, stärkt, schafft Identität. Der Hidschab verhüllt die Frau und verleiht ihr auf diese Weise Würde und Freiheit. Die Kopfbedeckung, so die US-Amerikanerin mit pakistanischen Wurzeln, leiste viel für Frauen. Darum sei es an der Zeit, den Hidschab zu würdigen – und zwar durch den 2013 in Leben gerufenen World Hijab Day, den Welt-Hidschab-Tag. Unter dem Hashtag #WordHijabDay vernetzen sich viele Musliminnen in den sozialen Medien.

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Die Aktion findet Unterstützung weltweit. Überall bekennen sich Trägerinnen des Hidschab zu ihrem Kleidungsstück.

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“Der Hidschab steht für die Freiheit der Frauen”

Sie sie glücklich über den Welttag des Hidschab, sagt die aus Tunesien stammende, in Deutschland lebende Ärztin Karima Al-Makeni im Gespräch mit der DW. Sie habe ihn bereits in Tunesien getragen. “Der Hidschab ist ein Kleidungsstück, das für die Freiheit der Frauen steht – und nicht gegen sie. Er ist in keinerlei Hinsicht ein Hindernis. Ich kann alles tun, was auch nicht-verhüllte Frauen tun. Ich kann Sport treiben, schwimmen und ein ganz normales Leben führen.” Allerdings, räumt sie ein: “In dem Moment, in dem sich eine Frau gezwungen fühlt, ihn zu tragen, wird er für sie zu einer Last.”

Freizügig versus züchtig: Strandszene auf Korsika

Nicht alle sehen die muslimische Kopfbedeckung so positiv. Er stehe für die Unterdrückung der Frau, ihre Entrechtung und Degradierung als Mensch, sagen Kritiker. “Für konservative Kräfte beruht die Identität der arabischen Region auf der Religion”, schreibt die aus Tunesien stammende, in Paris lebenden Publizistin Sophie Bessis in ihrem Buch “Les arabes, les femmes, la liberté”. “Als Garanten dieser Identität gelten ihnen die Frauen. Identität = Religion = verschleierte Frau: Diese Formel schlagen die islamistischen Bewegungen den Arabern vor. Und viele übernehmen sie.”

Umgekehrt fühlen sich viele Kopftuch tragende Frauen in westlichen Ländern diskriminiert. Am Mittwoch beschloss das Bundesarbeitsgericht in Erfurt, die Klage einer Drogeriemarkt-Kassiererin dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorzulegen. Die Muslima hatten ihren Arbeitgeber verklagt, weil er das Tragen religiöser Kopfbedeckungen und Zeichen generell untersagt hatte. Nun muss der EuGH klären, ob oder inwieweit Arbeitgeber in die Religionsfreiheit ihrer Mitarbeiter eingreifen dürfen.

Kopftuch als politische oder individuelle Entscheidung – Demonstration für Vielfalt der Kleidung in London

Gegen-Kampagnen im Netz

In den sozialen Medien geht der Streit um die Deutungshoheit derweil weiter. Scharfen Widerspruch erntet der World Hijab Day unter den Hashtags #NoHijabDay und #FreeFromHijab. Eine der prominentesten Kritikerinnen ist Ensaf Haidar, die Ehefrau des in Saudi-Arabien wegen Kritik des religiösen Establishment zu zehn Jahren Haft und 1000 Stockschlägen verurteilten Bloggers Raif Badawi.

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Eine Userin unterstellt dem gesamten Islam eine reaktionäre Haltung.

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Auch in Deutschland wird die Debatte geführt. Auffällig ist, dass hier kaum Userinnen für den Hidschab werben, ihn dafür umso mehr kritisieren.

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Verhüllung als politisches Symbol: Bei einer Kundgebung des Salafistenpredigers Pierre Vogel in Offenbach, Juni 2014

“Hidschab lässt Frauenrechte verschwinden”

Zu den vehementen Gegnerinnen des Welt-Hidschab-Tages zählt auch Mina Ahadi, Vorsitzende des Rates der Ex-Muslime. Der Tag verharmlose die Verschleierung, sagt sie im Gespräch mit der DW. Natürliche gebe es in den USA oder in europäischen Ländern Frauen, die aus freien Stücken einen Hidschab trügen. “Ich frage diese Frauen aber, ob es nicht besser ist, einen Tag gegen den Zwang zum Kopftuch auszurufen. Denn es gibt Millionen Frauen etwa im Iran, im Sudan, in Afghanistan oder in Saudi Arabien, die von der eigenen Familie, von islamischen Regierungen oder islamischen Terrororganisationen dazu gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen.”

Skeptisch beurteilt Ahadi auch die Aussage vieler Hidschab-Trägerinnen, dass die Verschleierung ihre menschliche Würde erst ermögliche. Sie selbst habe andere Erfahrungen gemacht: “Ich komme aus dem Iran. Als Kind habe ich gesehen, was der Hidschab als kulturelles oder religiöses Phänomen bedeutet. Danach habe ich ihn als Instrument einer islamischen Regierung kennengelernt. Als solches hat der Hidschab alle Rechte von uns Frauen unsichtbar werden lassen.”

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