Politik

Wo Deutschland schon bald ausstirbt …

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… und wo es boomen wird

Die Städte boomen und die Dörfer leiden – und das wird in kommenden 15 Jahren noch schlimmer!

Deutschland ist mit 83 Millionen Einwohnern auf einen Rekord geklettert. Dank Zuwanderung und gestiegener Geburtenrate wird das auch bis zum Jahr 2035 auf diesem Niveau bleiben. Das ist das Ergebnis einer neuen Demographie-Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Sie haben eine Prognose für alle 401 Kreise und kreisfreien Städte berechnet.

Dabei werden die Unterschiede zwischen den boomenden Großstädten und den ländlichen, abgelegenen Regionen immer größer. In allen fünf ostdeutschen Flächenländern wird die Bevölkerung zurückgehen.

Laut Studie bedeutet das für unsere Gesellschaft: Deutschland überaltert, zugleich wächst die Kluft zwischen Stadt und Land, Nord und Süd. Während Süddeutschland einen dauerhaften Zuzug erlebt, gehen dem Osten die Menschen aus.

Welche Regionen sterben aus, welche boomen?

Auf der Deutschland-Karte ist zu sehen, wo die Entwicklung sich besonders stark niederschlägt. Bedeutet: Welche Regionen schon bald auszusterben drohen – und welche richtig boomen.

Sachsen-Anhalt – minus 16 Prozent – ist das Bundesland, das am meisten schrumpfen wird. Aber auch die Regionen zwischen Rügen und Erzgebirge werden jeden fünften Einwohner durch Abwanderung oder Tod verlieren. Die Alterung der Gesellschaft führt dazu, dass im Jahr 2035 wohl auf eine Geburt vier Beerdigungen kommen werden.

Insgesamt gilt: Mehr Geburten als Sterbefälle gibt es fast nur in den großen Städten.

Je weiter weg eine Region von einer Großstadt liegt, desto rasanter verschwinden die Menschen von dort. Im Erzgebirgekreis und in Görlitz liegt das Minus bei 20 Prozent. In Thüringen im Kreis Altenburger Land und Greiz bei -25 Prozent. In Sachsen-Anhalt erreichen die Kreise Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld fast an die -25 Prozent heran. Das bedeutet, dass innerhalb der nächsten 15 Jahre jeder vierte Einwohner die Region verlässt oder verstirbt.

  • ZDF-Deutschland-Studie

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Aber gleichzeitig sind die Boom-Städte auch im Osten. Die am schnellst wachsende Stadt Deutschlands ist Leipzig – hier werden im Jahr 2035 rund 16 Prozent mehr Menschen leben als heute.

Die Landflucht ist auch im Westen Deutschlands zu sehen. Hier muss das Ruhrgebiet, das Saarland und ländliche Regionen Bevölkerungsverluste hinnehmen. Am härtesten trifft es den Märkischen Kreis (-10 Prozent), Kreis St. Wendel (-15 Prozent) und Cochem-Zell (-10 Prozent).

Ausnahme Cloppenburg und Vechta

Eine ländliche Region ist die große Ausnahme im Trend der Landflucht: Cloppenburg und Vechta wachsen bis zum Jahr 2035 bis zu 10 Prozent – und das, obwohl keine Großstadt in der Nähe liegt?

Manuel Slupina vom Berlin-Institut: „Es gibt dort eine starke Mittelschicht und die Menschen sind in ihren Dörfern sehr aktiv. Sie übernehmen Verantwortung und werden auch von den Kreisen gestützt. Sie leben gerne in der Region und kommen oft auch als junge Familien nach der Ausbildung oder Studium wieder zurück.“

„Unser Land ist voll. Wir können euch nicht aufnehmen!“

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