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Wie riskant ist eine Landung mit vollen Tanks?

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Peinlicher Ausfall des Kanzler-Airbus’!

Eine defekte Verteilerbox zwang den Regierungs-Airbus von Angela Merkel (CDU, 64) auf dem Weg zum G20-Gipfel (Argentinien) zur Umkehr und einer Landung auf dem Flughafen Köln/Bonn. Dramatisch: Der Pilot konnte weder funken noch die vollen Tanks leeren.

Nach einer kurzen Nacht in Bonn und einem Flug nach Madrid sitzt die Kanzlerin nun in einem „Iberia“-Linienflugzeug, das um 9 Uhr startete. Die deutsche Delegation wird erst mit großer Verspätung (21:45 Ortszeit) beim G20-Gipfel in Buenos Aires eintreffen.

▶︎ Viele fragen sich nun: War das ein gefährlicher Notfall oder eher eine Sicherheitslandung? Hier kommen die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Merkels Flug-Desaster

Kaputte Verteilerbox schuld am Airbus-Ausfall

Quelle: Reuters
1:35 Min.

  • Verteilerbox kaputt

    So kam es zu Merkels Flug-Desaster

    Regierungsflieger musste umkehren. Kanzlerin saß 70 Minuten im Flieger fest. „Ernsthafte Störung“. Delegation in Madrid gestartet.

  • Wirbel um Kanzlermaschine

    Wie ernst war Merkels Flug-Desaster wirklich?

    Wie gefährlich war die Flugzeugpanne bei der Anreise von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum G20-Gipfel in Buenos Aires?

Ist es problematisch, ohne Funk weiterzufliegen?

Ein echter Notfall liegt deswegen noch nicht vor.

▶ Ein Flugzeug kann auch ohne Funk von einem Punkt zum anderen fliegen. Jedoch drohen bei einer mehrstündigen Ozean-Überquerung, wie im Fall des Merkel-Fluges, Unwägbarkeiten durch das Wetter, die einen Funkverkehr ratsam machen.

Schließlich befinden sich andere Flugzeuge auf den Routen, vor allem in dicht beflogenen Lufträumen, wie das Verteidigungsministerium erklärt. Die Cockpit-Besatzung der „Konrad Adenauer“ habe mit ihrer Umkehr verantwortungsbewusst gehandelt.

Wie riskant ist eine Landung mit vollen Tanks?

Der Regierungsflieger hob mit vollen Treibstofftanks ab (Gesamtgewicht des Flugzeuges: etwa 276 Tonnen). Aufgrund der kurzen Flugdauer und des bis dahin geringen Treibstoffverbrauchs war das Flugzeug für eine normale Landung (maximal 192 Tonnen) viel zu schwer.

Normalerweise kreisen Flugzeuge, deren Piloten kurz nach dem Start einen Notfall erklären, deshalb über möglichst unbewohntem Gebiet und lassen Kerosin ab. Doch das war dem Piloten der „Konrad Adenauer” aufgrund des Verteilerbox-Ausfalls nicht möglich.

Das hieß für die Landung: Im Extremfall hätte das Fahrwerk der Belastung nicht mehr standhalten und die Bremsen überhitzen können. Auf dem Rollfeld des Flughafens warteten deshalb Feuerwehrfahrzeuge.

Somit gehörte die Landung zu den riskantesten Momenten des Fluges.

Was war der Grund für den Defekt?

Laut dem Luftwaffenkommandeur Oberst Guido Henrich handelte es sich um einen technischen Defekt, der bei Maschinen der Flugbereitschaft noch nie aufgetreten war. Durch den Austausch der Verteiler-Box sei der Airbus A340-300 mittlerweile wieder einsatzbereit.

Auch andere Regierungschefs mussten in der Vergangenheit aus Sicherheitsbedenken den Flieger wechseln. So etwa der damalige französische Präsident François Hollande, als sein Jet unmittelbar nach dem Start zum Amtsbesuch bei Merkel vom Blitz getroffen wurde.

Wie häufig kommen solche Ausfälle vor?

Bei Flügen von Regierungsmitgliedern gab es immer wieder Zwischenfälle. Laut Verteidigungsministerium sind bei der Flugbereitschaft im Zeitraum von zwei Jahren etwa zwei Prozent der geplanten Flüge ausgefallen, konkret: 16 Flüge. Davon betroffen waren schon Kanzlerin Angela Merkel, Vize-Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

  • Verspätung für Merkel

    Die Pannen-Akte der Regierungsflieger

    Sie sollen eigentlich Kanzlerin und Co. durch die Welt fliegen. Doch die Flugzeuge der Bundesregierung bleiben immer wieder am Boden.

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