Politik

Warum Kapitänin Rackete gegen Salvini klagt

0

Der Konflikt zwischen Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete und Italiens Innenminister Matteo Salvini schaukelt sich weiter hoch!

Nun will Rackete dem Italiener Facebook und Twitter verbieten. Die 31-Jährige beschuldigt den rechten Politiker in einer Verleumdungsklage, Menschen in sozialen Netzwerken zum Hass anzustacheln.

„In den Worten von Matteo Salvini gibt es abgrundtiefe Gefühle von Hass, Verunglimpfung, Delegitimierung bis hin zu leibhaftiger Entmenschlichung“, heißt es in der Klageschrift. So verbreite er eine „Botschaft des Hasses“ und nutze dafür sein Amt. Mit seinen Äußerungen habe Salvini wiederum „unzählige“ weitere Äußerungen ausgelöst.

Die Klage soll bei der Staatsanwaltschaft in Rom eingereicht werden.

Salvini polarisiert weiter

Der Chef der rechten Lega machte sich prompt über die Klage lustig. „Die deutsche Kommunistin, die, die das Boot der Finanzpolizei gerammt hat, hat die Staatsanwaltschaft aufgefordert, meine Seiten auf Facebook und Twitter zu sperren. Es gibt keine Grenze der Lächerlichkeit. Kann ich also Instagram benutzen?“

Weiter schrieb er: „Verbrecher machen mir keine Angst, geschweige denn eine reiche und verwöhnte deutsche Kommunistin.“

Für den rechten Politiker sind die sozialen Netzwerke extrem wichtige Werkzeuge, um seine Anhänger zu mobilisieren. Seine Follower stimmen ihm in den Kommentarspalten zu. Jeder Tweet hat oft tausende Likes.

La comunista tedesca, quella che ha speronato la motovedetta della Guardia di Finanza, ha chiesto alla Procura di chiudere le mie pagine Facebook e Twitter. Non c’è limite al ridicolo.
Quindi posso usare solo Instagram??? 🤣https://t.co/9xLTz2xjE2

— Matteo Salvini (@matteosalvinimi) July 11, 2019

Extreme Reaktionen seiner Follower

In der Vergangenheit bezeichnete Salvini die Seenotretterin als „kriminelle Deutsche“, „Piratin“ und „Gesetzesbrecherin“. Auch schrieb er, Rackete habe bewusst versucht, fünf italienische Soldaten zu töten.

Salvinis Follower beleidigten die Kapitänin als „deutsche Hure“ oder „verdorbene Nutte“. Es gibt unter den Nutzern auch Aufforderungen zum Mord. Ein Nutzer kommentierte beispielsweise: „Betoniert sie ein.“

Gegen diese Entgleisungen will die Sea-Watch-Kapitänin nun vorgehen. Mit einer Klage sei es jedoch sehr schwierig, dem Hass entgegenzutreten. Dies hatte Racketes Verteidiger Gamberini bereits zuvor gesagt. Man wolle aber ein Zeichen setzen.

Rackete steht seit Wochen in den Schlagzeilen, weil sie Ende Juni das Rettungsschiff „Sea Watch 3“ mit Migranten an Bord unerlaubt nach Italien gefahren hatte. Beim Anlegen im Hafen der Insel Lampedusa hatte sie ein Schiff der Finanzpolizei gerammt, wurde daraufhin festgenommen und später freigelassen.

Gegen die 31-Jährige aus Niedersachsen wird in Italien unter anderem wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt. Im Fall einer Verurteilung droht der Kapitänin eine fünfjährige Haftstrafe.

200 Tote! Schlacht um Syrien eskaliert weiter

Previous article

Iran lagerte Atom-Materialin Teppichreinigung

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik