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War es richtig, das Strache-Video zu veröffentlichen?

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Österreichs ultrarechter Vizekanzler Christian Strache wollte Wahlkampf-Deals mit einer falschen Milliardärin machen. Nach dem Fake sitzt er in der Falle. Und Österreich steht Kopf. Anne Will schmiss ihre Sendung um: Statt der geplanten Klima-, kam die Ösi-Katastrophe.

Das Thema bei „Anne Will“: „Neuwahlen in Österreich – Dämpfer für die europäische Rechte?“

Die Gäste:

  • Manfred Weber (46, CSU). Spitzenkandidat für die Europa-Wahl, führt die Konservativen im EU-Parlament. Härteste Anklage gegen AfD-Meuthen: „Das war ein widerliches Verhalten skrupelloser Politiker. Ihre Bewegung ist käuflich.“ Weber – contra Meuthen: „Sie versuchen das nette Gesicht zu sein. Dahinter steht die NPD.“
  • Jörg Meuthen (57). Der AfD-Chef liebäugelt mit Straches FPÖ im Europa-Parlament: „Es ist völlig offensichtlich, dass Strache ein kapitales Fehlverhalten an den Tag gelegt hat. Das ist ein innerösterreichischer Vorgang – sonst nichts.“
  • Katarina Barley (59). Die Justizministerin und SPD-Spitzenkandidatin für die Europa-Wahl, über korrupte sozialdemokratische Parteien auf dem Balkan: „Man kann sich seine Verwandten nicht aussuchen. Schwarze Schafe gibt es überall. Bei uns wird klar abgegrenzt.“
  • Ska Keller (37). Die Chefin der europäischen Grünen im EU-Parlament und Spitzenkandidatin ihrer Partei, mit einer scharfen Attacke auf Ösi-Kanzler Kurz, weil der mit der FPÖ koalierte: „Kanzler Kurz hat die FPÖ salonfähig gemacht.“
  • Martin Knobbe (47). „Spiegel“-Redakteur und journalistischer Aufklärer von Straches Ibiza-Affäre: „Es war eine Pflicht, diese Informationen der Öffentlichkeit zu vermitteln. Daran gibt es nichts zu rütteln.“

Der „Skandal“-Talk peitscht das Zoff-0-Meter hoch.

Meuthen in Dauerabwehrposition: „Man muss sich von diesen beiden Herren (Strache und dessen Begleiter Johan Gudenus, die Red.) distanzieren.“ Täte man das nicht, wäre man „mit dem Klammerbeutel gepudert“.

Auch CSU-Weber in Verteidigungshaltung:

Auf Kanzler Kurz lässt er nichts kommen: „Er hat Führung gezeigt. Er legt die Entscheidung zurück in die Hand der Wähler.“

Die Grüne Keller gibt contra: „Er hat den Staat Österreich in deren Hände gelegt.“ – Innen-, Justiz- und Verteidigungsministerium gingen in den Koalitionsverhandlungen an die rechtspopulistische FPÖ.

Durften Journalisten das verräterische Video veröffentlichen?

Rechercheur Knobbe: „Ich kann nicht bestimmen, wann eine Info kommt und wann ich sie veröffentlichen kann.“ Die Überprüfung ergab: „Die Informationen sind plausibel. Das Video ist authentisch.“

  • Skandal-Video mit FPÖ-Strache

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Und wer steckt dahinter? Knobbe: „Natürlich kenne ich gewisse Personen. Es gab eine Übergabe.“ Aber „gesicherte Erkenntnisse“ über die Produzenten habe er nicht.

Größtes Lob von CSU-Weber: „Das ist ein schönes, starkes Zeichen in dieser Woche, dass wir in unserem Land freie Medien haben.“

Die Datenschützer zoffen sich, ob das geheim aufgenommene Video veröffentlicht werden durfte. Für Ska Keller ist klar: „Man muss dieses Video als Journalist veröffentlichen.“

Größte Eierei von Barley: „Als Justizministerin kann ich mich nicht zu Einzelfällen äußern.“ Und als EU-Spitzenkandidatin ihrer Partei?

Wolkiger Gemeinplatz von Barley: „Der Journalismus ist eine Säule der Demokratie. Ich halte es für wichtig, dass Journalisten diese Aufgabe erfüllen.“

Europa in Gefahr! Kommen die Rechtspopulisten?

Unions-Spitzenkandidat Weber: „Ich habe Sorgen für die Europa-Wahlen.“ Überall sieht er rechtspopulistische Parteien: „Es handelt sich um Leute, die ihr Land verkaufen.“ Siehe Strache!

Wahlkampf-Warnung von Ska Keller: „Nicht versuchen im rechten Lager zu fischen. Das macht die Rechten salonfähig. Da gewinnen nur die Rechtsaußen-Parteien.“ Ihr Appell: „Wir müssen auf die linke Mitte schauen.“

Als Meuthen der Grünen in die Parade fährt, strenge Ermahnung von Anne Will: „Etwas respektvoller bitte!“ Meuthen patzig: „Bei den Vorschlägen der Grünen kommt mir der Respekt abhanden.“

Barleys Anti-Populisten-Programm: „Wir brauchen dringend mehr Steuergerechtigkeit in Europa.“ Das geht gegen die Grosskonzerne.

Zitat des Abends von Meuthen: „Wir werden am nächsten Sonntag ein wunderbares Ergebnis einfahren.“

Das war ein Talk der Kategorie: Radikalabrechnung mit den Rechtspopulisten.

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