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Vermisste Backpackerin: Polizei macht schrecklichen Fund in Wildnis – und hat schlimmen Verdacht 

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Nach Neuseeland gehen und unbeschwert reisen. Backpackerin Grace Millane hat sich diesen Wunsch erfüllt und mit dem Leben bezahlt. Die Polizei nimmt einen Bekannten der Britin wegen Mordverdachts fest.

„Ihre Tochter hätte hier sicher sein sollen“ – Neuseelands Premierministerin entschuldigt

Update vom 10. Dezember 2018, 12.30 Uhr: Der Tod der britischen Rucksacktouristin Grace Millane hat die Öffentlichkeit erschüttert. 

„Ich möchte mich im Namen Neuseelands bei Graces Familie entschuldigen – Ihre Tochter hätte hier sicher sein sollen, und sie war es nicht, das bedauere ich sehr“, sagte die Neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern am Montag auf einer Pressekonferenz. Ihr Land sei von einem kollektiven Schamgefühl ergriffen.

Neuseeland gilt in der Regel als sicheres Reiseland und verzeichnet bei einer Bevölkerung von 4,8 Millionen Menschen durchschnittlich rund 50 Tötungsdelikte pro Jahr. Es gehört dem Commonwealth-Staatenbund an; Königin Elizabeth II. ist das Staatsoberhaupt.

Vermisste Backpackerin: Polizei macht schrecklichen Fund in Wildnis – und hat schlimmen Verdacht

Update vom 9. Dezember, 15.20 Uhr: Die neuseeländische Polizei hat etwa 25 Kilometer von dem Hotel entfernt, in dem Grace Millane zuletzt gesehen wurde, eine weibliche Leiche in der Wildnis entdeckt. Einsatzkräfte hatten das Gebiet rund um eine Panoramastraße entlang des Waitakere-Schutzgebietes westlich der Metropole Auckland abgesucht. Inspektor Scott Beard sagte: „Angesichts der Beweise, die wir in den letzten Tagen gesammelt haben, gehen wir davon aus, dass es sich um Grace handelt.“

Die Ermittler gehen nun davon aus, dass die 22-jährige Britin Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Tatverdächtig ist ein 26-Jähriger, mit dem sie zuletzt gesehen wurde. Der Mann wurde wegen Mordverdachts festgenommen, soll am Montag einem Richter vorgeführt werden. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatten sich beide Stunden vor Graces Verschwinden kennengelernt. Überwachungskameras sollen zeigen, wie die Touristin mit dem Mann um 21.40 Uhr das Hotel betritt. Seither fehlte von ihr jede Spur.

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Der 26-jährige Tatverdächtige stammt aus Auckland und habe laut Beard mit der Polizei über die Tötung der jungen Frau und ein Fahrzeug gesprochen, das im 275 Kilometer entfernten Ort Taupo sichergestellt wurde. Die Behörden gehen davon aus, dass Millanes Leiche in dem Mietwagen transportiert wurde. Laut Polizei war noch unklar, in welchem Verhältnis die Britin zu ihrem mutmaßlichen Mörder stand.

Grace Millane am 1. Dezember in Neuseeland verschwunden

Auckland – Die 22-jährige Grace Millane ist am letzten Samstag, den 1. Dezember, verschwunden. Die Engländerin aus Essex war vor zwei Wochen nach Neuseeland aufgebrochen. Die Studentin hatte im September ihr Bachelor-Studium an der „University of Lincoln“ beendet und war das erste Mal im Ausland alleine unterwegs. Deshalb war sie mit ihrer Familie während ihrer Reise konstant in Kontakt geblieben und hatte regelmäßig auf Nachrichten geantwortet. Als sich das am Samstag änderte, schaltete die Familie die Polizei ein. 

Zuletzt gesehen wurde Millane in Auckland, einer der größten Städte auf der Nordinsel Neuseelands. Dort hatte sie im „Base Backpackers“, einem Hostel im Herzen Aucklands, übernachtet, war aber nicht mehr zurückgekehrt. Sie hatte sich mehrere Tage nicht mehr gemeldet, was laut ihrer Familie sehr untypisch für sie war. Besonders seltsam: Auch am Sonntag, ihrem 22. Geburtstag, antwortete sie auf keine Glückwusch-Nachrichten und nahm keinen Kontakt zu ihren Angehörigen auf. Daraufhin meldete ihre Familie sie am Mittwoch offiziell als vermisst. 

Grace Millane verschwunden: Familie startet eigene Suchaktion

Scott Beard, Ermittler der Polizei in Auckland, erklärte, dass sich die Ermittlungen auf Orte konzentrieren, an denen Grace Millane seit ihrer Ankunft in Neuseeland gewesen war und die Polizei vor allem mit Hilfe der Videoüberwachung versucht, Millanes Aktivitäten nachzuverfolgen. Auswertungen der Überwachungsvideos haben bereits ergeben, dass sie sich um 19.15 Uhr am Samstagabend noch im Sky City, einem Vergnügungszentrum, aufhielt. 

Millane – CCTV Bild

Neuste Ergebnisse der Videoauswertung platzieren sie um 21.41 Uhr mit einem Mann im City Life Hotel in Auckland, teilte die New Zealand Polizei auf ihrer Webseite mit. Auf der Suche nach Millane arbeitet die Polizei eng mit der Familie und der britischen Botschaft in Wellington zusammen. Der Vater von Grace hatte sich bereits auf den Weg nach Neuseeland gemacht und ist am Freitag um 7 Uhr morgens lokaler Zeit angekommen. Am Nachmittag gab er auf einer Pressekonferenz der Polizei ein emotionales Statement. Währenddessen versuchen ihre zwei älteren Brüder, über Hilferufe in den sozialen Netzwerken ihre Schwester wiederzufinden. 

„Natürlich ist das im Moment eine äußerst belastende Situation für Graces Familie, und je länger sie vermisst bleibt, desto stärker wird unsere Sorge um ihre Sicherheit und Wohlbefinden“, zeigte sich Beard besorgt. Zwar gebe es bislang keine Anzeichen auf Fremdeinwirkung, „aber wir ermitteln in alle Richtungen“. Mittlerweile haben sich auch schon immer mehr Augenzeugen bei der Polizei gemeldet, die Millane gesehen haben wollen. Zunächst konnten diese Aussagen aber nicht bestätigt werden. 

25 Polizisten arbeiten an dem Fall, und es wird weiterhin versucht, über Material der Videoüberwachung neue Informationen zu gewinnen. Eingeschaltet hat sich auch der Lucie Blackman Trust, der sich um britische Bürger kümmert, die im Ausland in Not geraten. Sie ist nicht die einzige. Vor der Küste Australiens verschwanden 30 Menschen.

mm/tz/dpa/Afp

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