Politik

„Trump sieht Deutschland und Merkel sehr kritisch“

0

Er lacht, klopft ihm anerkennend auf den Unterarm – und spricht von einer „großartigen Beziehung“ mit Österreich: So freundlich, wie Ösi-Kanzler Sebastian Kurz (32) am Mittwoch im Weißen Haus empfangen wird, geht es im „Oval Office“ nur selten zu.

Es ist 13.52 Uhr, als US-Präsident Donald Trump (72) zum gemeinsamen „Handshake“-Foto bittet, Fragen der Journalisten beantwortet. „Sie sind ein junger Mann, was sehr gut ist“, sagt Trump. Kurz lacht, antwortet: „Irgendwann werden Sie das nicht mehr sagen …“

Kurz sitzt auf dem Stuhl, auf dem im März 2017 auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel Platz nahm beim Antrittsbesuch. Die Stimmung damals dagegen war eisig, Trump verweigerte sogar das obligatorische Handshake-Foto mit Merkel, ließ hinterher ausrichten, er habe die Frage nach dem Foto einfach nicht gehört …

Von Kurz dagegen ist er sichtlich angetan, zieht sich nach den Fotos zum Vier-Augen-Gespräch mit ihm zurück. Trumps Berater sowie der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, hatten Trump das Treffen mit Kurz ans Herz gelegt, auf seine harte Haltung in der Flüchtlingskrise verwiesen.

  • Ösi-Kanzler Kurz bei Trump

    „Auf Deutschland hat er es besonders abgesehen“

    So eine freundliche Begrüßung bekam die deutsche Kanzlerin bei ihrem Besuch vor zwei Jahren im Weißen Haus nicht: US-Präsident Donal…

Beim Gespräch mit Trump wird Kurz klar, dass der US-Präsident auf Deutschland weiterhin gar nicht gut zu sprechen ist, auch Autozölle sind wieder Thema.

„Donald Trump sieht Kanzlerin Merkel und Deutschland sehr kritisch“, sagt Kurz nach dem Besuch zu BILD, „er hat es auf Deutschland abgesehen!“

Kurz weiter: „Das transatlantische Verhältnis war generell schon einmal besser und Deutschland ist, was Europa angeht, erster Ansprechpartner auf der Welt. Durch die starken deutschen Exporte ist man da besonders im Fokus hier.“

Kurz verweist im Gespräch mit Trump darauf, dass Strafzölle nicht nur Deutschland, sondern auch Länder wie Österreich stark treffen würden. Kurz: „Ich glaube, dass Donald Trump versteht, dass ein Handelskrieg für beide Seiten schlecht ist. Deshalb sollten wir unsere Verhandlungen zwischen Europa und den USA zügig weiterführen, um einen Deal zu finden, der fairen und guten Freihandel garantiert. Im Umgang mit Trump sollten wir hart in der Sache, aber respektvoll im Umgang sein.“

Im Anschluss traf Kurz noch Ivanka Trump und Ehemann Jared Kushner zum privaten Abendessen, bevor es zurück nach Wien ging.

„Das Assad-Regime hat meine Kinder verbrannt!“

Previous article

This is the letter you should have written, Mr. President!

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik