Politik

So hoch waren die Opferzahlen noch nie!

0

Deutschland meldet Zunahme von 25 Prozent

Es ist die höchste Zahl gemeldeter Opfer von Menschenhandel bisher: 25 000 Menschen wurden 2016 ausgebeutet. Die meisten sexuell. Das geht aus einem Bericht hervor, den das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung am Montag in Wien vorstellt.

Für Deutschland gab das Bundeskriminalamt bereits im August an, der Menschenhandel habe zugenommen. Im Jahr 2017 seien in Deutschland auf diese Weise 671 Menschen sexuell ausgebeutet, zur Arbeit oder auch zum Betteln gezwungen wurden – eine Zunahme um 25 Prozent im Vergleich zu 2016. Von den 671 Opfern waren 171 minderjährig.

Weltweit gab es 2016 laut dem UN-Bericht 25 000 gemeldete Opfer. Vor allem Frauen (49 Prozent) und Mädchen (23 Prozent) sind betroffen.

Mehrzahl der Opfer wird sexuell ausgebeutet

Aus dem UN-Bericht geht hervor, dass fast 60 Prozent der Opfer von Menschenhandel sexuell ausgenutzt werden. Vor allem in Amerika, Europa und Südostasien dominiert diese Form der Ausbeutung. Besonders Frauen (83 Prozent) und Mädchen (72 Prozent) werden sexuell ausgebeutet.

34 Prozent der Opfer werden laut dem Bericht zur Arbeit gezwungen. Hiervon sind vor allem Männer betroffen (82 Prozent). Vor allem in großen Teilen Afrikas und im Mittleren Osten ist dies die bestimmende Ausbeutungsform. Zahlreiche Opfer werden dem Bericht zufolge zudem gezwungen, zu betteln oder sich Organe entnehmen zu lassen. Das UN-Büro geht davon aus, dass zwei Prozent der Opfer auf verschiedene Weisen, also mehrfach ausgebeutet werden.

Zahlen deutlich gestiegen

Die Opferzahlen sind deutlich höher als in den vergangenen Jahren: Der Vergleich von Daten aus 45 Ländern, die seit 2007 systematisch ihre Fallzahlen veröffentlichen, zeigt einen Anstieg um 39 Prozent seit 2011.

Die UN weist aber darauf hin, dass der Anstieg auch durch eine bessere Verfolgung von Menschenhandel in manchen Regionen der Welt zustande kommt.

Der Chef des Berichts, Juri Fedow fordert im Vorwort dazu auf, mehr internationale Kooperationen zu schaffen, um gegen Menschenhandel zu kämpfen. Es gäbe aber auch erste Erfolge schreibt er: „Nahezu jedes Land hat jetzt eine Gesetzgebung, die Menschenhandel kriminalisiert.“

Viele Täter werden nicht bestraft

Trotz dieser schärferen Verfolgung kämen immer noch viele Täter straffrei davon, heißt es im Bericht.

So sehen die Autoren beispielsweise in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara noch großen Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung von inzwischen eingeführten Gesetzen zum Kampf gegen Menschenhandel.

Als Menschenhandel gilt nach dem UN-Menschenhandelsprotokoll „die Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen (.) zum Zweck der Ausbeutung“. Dies geschehe meist durch „Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit“.

Es handele sich um eine Menschenrechtsverletzung, die Frauen, Männer und Kinder gleichermaßen betreffen könne, heißt es auf der Webseite des österreichischen Bundeskriminalamts.

Trump bestätigt Tod eines Top-Terroristen

Previous article

»Ihr seid abgründig, bemitleidenswert und feige!

Next article

You may also like

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Politik