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Salafist Abu Walaa: Der Mann ohne Gesicht

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Prediger Abu Walaa gab Lebenstipps auf Facebook und trug im Netz Streit mit Rivalen aus. Jetzt geht der Prozess gegen ihn und vier Mitangeklagte in Celle weiter – er soll Kämpfer für den IS rekrutiert haben. Wer ist er?

Die Besucher der Moschee des mittlerweile verbotenen “Deutschen Islamkreises” (DIK) in Hildesheim kannten ihn persönlich, weil er dort immer wieder auftauchte. Aber Abu Walaa war auch ein Internet-Phänomen. Der Salafistenprediger bediente im Netz so ziemlich jeden Kanal. Seine Anhänger konnten über den Textnachrichten-Dienst “telegram” mit ihm in Kontakt treten, er hatte eine eigene “Abu Walaa-App, die immer für den direkten Draht sorgt” und auch bei YouTube hatte er einen eigenen Kanal. Auf seiner Facebook-Seite versprach “Scheich Abu Walaa”, wie er sich nannte, “Ermahnungen, Ahadithe, Rezitationen und Infos zum Unterricht”. Aber nicht nur Details zu dem Arabisch-Unterricht, den der Prediger anbot, wurden dort veröffentlicht, sondern auch Infos zu seiner Verhaftung am 8. November 2016: “As Salamu Alaikum, Liebe Geschwister Sheikh Abu Walaa wurde Heute Festgenommen und wird grad nach Karlsruhe gebracht” [sic], stand dort geschrieben.

Abu Walaa soll für den sogenannten Islamischen Staat rekrutiert haben

Als einer von fünf mutmaßlichen Salafisten wurde der gebürtige Iraker Abu Walaa, der mit vollem Namen Ahmad Abdulaziz Abdullah A. heißt, angeklagt. Abu Walaa ist aus Sicht der Bundesanwaltschaft die zentrale Führungsfigur der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) in Deutschland. Ihm und den vier Mitangeklagten vor dem Oberlandesgericht Celle wird Unterstützung und Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen Menschen für den IS rekrutiert und acht Dschihadisten von Deutschland aus zum IS nach Syrien und in den Irak geschleust zu haben, wo sie sich an Kämpfen beteiligten. Auch Anis Amri, der auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin 12 Menschen tötete, soll Abu Walaas Nähe gesucht haben.

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