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Präsident beendet Gespräche mit Guerilla-Truppe

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Kolumbien kommt nicht zur Ruhe. Nach einem Bombenanschlag in dem südamerikanischen Land erklärte Präsident Iván Duque (42) die Friedensgespräche mit der ELN-Guerilla für beendet.

Er habe die Haftbefehle gegen zehn ELN-Unterhändler, die an Friedensgesprächen in Kuba teilgenommen hatten, wieder in Kraft gesetzt, sagte Duque. Zuvor hatte die Regierung die Guerillagruppe für einen Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie in Bogotá verantwortlich gemacht. Am Donnerstag waren dabei mindestens 21 Menschen getötet und 68 weitere verletzt worden. „Wir werden nicht ruhen, bis wir alle Täter und Drahtzieher zur Rechenschaft gezogen haben“, so Duque.

Verteidigungsminister Guillermo Botero erklärte, der bei dem Anschlag getötete Attentäter sei seit mehr als 25 Jahren ELN-Mitglied gewesen: „Die Operation war seit mehr als zehn Monaten geplant.“

Die ELN (Ejército de Liberación Nacional, zu dt.: Nationale Befreiungsarmee) ist marxistisch und die letzte aktive Rebellengruppe Kolumbiens.

Durch das Attentat mit einer Autobombe wurden 17- bis 22-jährige Polizeischüler getötet. Bei dem Attentäter handelte es sich laut Verteidigungsminister Botero um José Aldemar Rojas Rodríguez (56, Kriegsname: „Mocho Kiko“). Der Mann habe für die ELN an der Grenze zu Venezuela gekämpft.

Der Attentäter war am Steuer eines mit 80 Kilogramm Sprengstoff beladenen Kleinlasters auf das Gelände der General-Santander-Polizeioffiziersschule in Bogotá gefahren. Um der Kontrolle am Eingang zu entgehen, lenkte er sein Fahrzeug gegen das Gebäude mit einem Schlafsaal angehender Polizisten.

Der Anschlag fand kurz nach einer Beförderungsfeier in der Polizeiakademie statt. Auf Fernsehbildern waren das ausgebrannte Wrack eines Fahrzeugs und mehrere Krankenwagen zu sehen. Die Polizei riegelte den Anschlagsort ab, im gesamten Süden der kolumbianischen Hauptstadt war ein Großaufgebot von Sicherheitskräften im Einsatz.

Der rechtsgerichtete Präsident Iván Duque brach eine Reise in den Nordwesten des Landes ab und kehrte nach Bogotá zurück. Er verurteilte die Tat als „elenden Terrorakt“ und rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Es handelte sich um das folgenschwerste Attentat in der Hauptstadt seit 16 Jahren.

Die im Zuge von Friedensgesprächen ausgesetzten Haftbefehle gegen die Führungsriege der Rebellen wurden wieder in Kraft gesetzt, sagte Duque am Freitagabend. Er bat alle Staaten um die Festnahme der ELN-Kommandeure. Die Mitglieder des ELN-Oberkommandos halten sich auch immer wieder in Kuba auf.

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Die UNO, die USA und die Europäische Union verurteilten den Anschlag – ebenso wie Venezuela, zu dem Kolumbien die Beziehungen abgebrochen hat.

Duques Vorgänger Juan Manuel Santos hatte den jahrzehntelangen Guerilla-Krieg mit den linksgerichteten Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) im November 2016 mit einem Friedensabkommen beendet. Die Farc-Kämpfer gaben daraufhin ihre Waffen ab und wandelten sich in eine politische Partei um. Auch die Farc-Partei verurteilte den Anschlag.

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