Politik

Paul Manafort muss 43 Monate länger in den Knast

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++ Gesamtstrafe erhöht sich auf fünf Jahre ++

Es ist erst wenige Tage her, dass Paul Manafort (69) unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrug zu 47 Monaten Gefängnis verurteilt wurde …

Jetzt wurde der Ex-Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump (72) in einem weiteren Prozess schuldig gesprochen. Wegen Verschwörung gegen die USA und dem Versuch der Zeugenbeeinflussung verurteilte ein Gericht in Washington D.C. Paul Manafort zu 43 weiteren Monaten Knast – insgesamt muss er jetzt fünf Jahre absitzen.

▶︎ Denn: Die Richterin ordnete an, dass Manafort 30 der 43 Extra-Monate zeitgleich zu seiner ersten Gefängnis-Strafe absitzen darf. Beide Verurteilungen seien nämlich eng verwandt.

Millionen-Vermögen nicht versteuert

Letztlich brachten sein zwielichtiges Verhältnis zu Geld und Macht Paul Manafort zu Fall. Die Gerichtsverhandlungen in Virginia und Washington D.C. offenbaren die dunklen Kapitel in der Biografie des früheren Präsidenten-Flüsterers.

In Virginia musste sich Manafort unter anderem wegen unversteuerter Einkünfte verantworten. Mit seiner Arbeit als Lobbyist für den ehemaligen, ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch (68) verdiente Paul Manafort rund 50 Millionen US-Dollar – ohne dem Finanzamt einen Cent Steuern zu bezahlen.

Schon im August letzten Jahres wurde Manafort dafür von einer Jury schuldig gesprochen. Richter T.S. Ellis bescheinigte ihm aber ein „ansonsten tadelloses Leben“ und verurteilte ihn zu milden 47 Monaten Gefängnis. Nach Strafmaß wären bis zu 24 Jahre möglich gewesen.

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Manafort wollte Zeugen beeinflussen

Der Prozess in Washington D.C. lief für Paul Manafort nicht so glimpflich. Dort wurden Verbrechen im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Lobbyist für ukrainische Politiker verhandelt.

Ausländische Politiker zu beraten ist nach amerikanischem Recht legal – solange sich die Berater in den USA als ausländische Agenten registrieren. Das hatte Manafort aber nie getan und wurde deshalb wegen Verschwörung gegen die USA verurteilt.

Der Ex-Wahlkampfmanager stritt sich außerdem immer wieder mit Richterin Amy Berman Jackson. Weil er Zeugen überreden wollte, für ihn zu lügen, ließ sie Manafort sogar zeitweise inhaftieren.

Trumps ehemaliger Wahlkampfchef geriet wegen seiner Russland-Beziehungen ins Visier von FBI-Sonderermittler Robert Mueller (74). Ukraine-Präsident Viktor Janukowitsch war nicht nur Manaforts früherer Auftraggeber, sondern auch ein Busenfreund von Kreml-Chef Wladimir Putin (66)!

▶︎ Paul Manafort machte deshalb einen Deal mit FBI-Mann Mueller: Strafminderung im Tausch gegen Infos über die Einmischung der Russen in die Präsidentschaftswahlen von 2016.

Allerdings log Manafort in mehreren Befragungen über seine Geschäftsbeziehungen mit Russland und brach damit den Deal, der ihn vor einer höheren Strafe schützen sollte.

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Die Prozesse gegen Trumps ehemaligen Wahlkampfchef sind ein wesentliches Ergebnis der Untersuchungen von FBI-Ermittler Mueller. Der US-Präsident ist davon trotzdem nicht direkt bedroht. Die Anklagepunkte beziehen sich auf Manaforts Karriere zwischen 2005 und 2014 – er schloss sich erst 2016 Trumps Wahlkampf an.

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