Politik

Neuer Ministerpräsident für Griechenland

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Griechenland hat laut erster Prognosen einen neuen Regierungschef. Der griechische Regierungschef Tsipras (44) von den Linken räumt Wahlniederlage ein. Der Gewinner ist Kyriakos Mitsotakis (51) von den Konservativen. Tsipras habe dem Chef der konservativen Partei Nea Dimokratia bereits telefonisch gratuliert, verlautete am Sonntagabend aus dem
Büro des Regierungschefs in Athen.

Die Nea Dimokratia (ND) kam nach Angaben des staatlichen Fernsehens (ERT) auf rund 40 Prozent der Stimmen. Die bislang regierende Linkspartei unter Regierungschef Alexis Tsipras erreichte demzufolge 28,5 Prozent. Damit wird Mitsotakis neuer Ministerpräsident.

Schon vor der Wahl sahen Meinungsforscher einen klaren Sieg für Mitsotakis voraus. Entsprechend selbstbewusst trat er am Sonntag auf: „Heute nehmen die Griechinnen und Griechen ihre Zukunft in die eigene Hand. Morgen wird ein besserer Tag für unser Land sein“, sagte Mitsotakis nach seiner Stimmabgabe.

Bereits bei der Europawahl Ende Mai war die Syriza von den Wählern abgestraft worden. Tsipras hatte die für Oktober angesetzten Parlamentswahlen daraufhin vorziehen lassen.

Der charismatische Linkspolitiker Tsipras trat sein Amt 2015 an und führte das Land während der turbulenten Jahre der Finanz- und Schuldenkrise, in der Griechenland mit Milliardenhilfen vor dem Staatsbankrott und Ausschluss aus der Eurozone bewahrt wurde. Im Gegenzug hatte seine Regierung strikte Reform-Auflagen der internationalen Gläubiger erfüllen und einige harte Einschnitte in der Sozialpolitik vornehmen müssen.

So tickt Mitsotakis

Der zukünftige Ministerpräsident kommt aus einer politischen Dynastie und ist top ausgebildet. Mitsotakis ist der Sohn des früheren griechischen Regierungschefs Konstantinos Mitsotakis. Er studierte an der Stanford University und erwarb einen Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen. Anschließend besuchte er die Harvard Business School, wo er einen MBA machte.

In seiner Regierung werde aber kein Verwandter ein Amt erhalten, kündigte Mitsotakis an. Er selbst war nach seiner Zeit als Berater bei McKinsey in London bereits kurze Zeit Minister für Strukturreformen.

Berühmt machte ihn eine Aussage, dass Teenager, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen wollen, das von Außerirdischen gesagt bekommen hätten. Dafür gab es viel Kritik und Unverständnis.

Politisch verspricht er, Griechenland wirtschaftlich zu reformieren und mit dem Nepotismus in seinem Land zu brechen.

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Wahlberechtigt waren rund zehn Millionen Bürger. Das verwirrt zunächst, weil Griechenland nur knapp elf Millionen Einwohner hat. Allerdings gibt es mehr als drei Millionen griechische Staatsbürger, die im Ausland leben – vor allem in den USA, in Australien und Kanada, aber auch in Deutschland leben rund 375 000 Griechen.

Weil es in Griechenland keine Briefwahl gibt, fallen ihre Stimmen weg, es sei denn, sie reisen eigens zur Wahl in die Heimat. Zudem wird vermutet, dass in griechischen Wahllisten bis heute etliche Verstorbene aufgeführt sind, was die Zahl der potenziellen Wähler ebenfalls verfälscht. Griechische Medien gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Wahlberechtigten bei rund 6,5 Millionen liegt.

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