Politik

Nahles droht Bremen-Schock

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Seit mehr als 70 Jahren stellt die SPD im kleinsten Bundesland den Regierungschef – doch jetzt wackelt der Chef-Sessel!

Laut ZDF-Politbarometer drohen den Sozialdemokraten bei der Bürgerschaftswahl am 26. Mai nicht nur herbe Verluste. Die SPD ist plötzlich nicht mehr stärkste Kraft.

Einer neuen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zufolge kommt die CDU jetzt auf 26 Prozent , die mit den Grünen regierende SPD nur auf 24,5 Prozent.

Die Grünen hätten demnach ein Ergebnis von 18 Prozent, die Linke 12 Prozent, die AfD 8 Prozent, die FDP 5,5 Prozent und die Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW) 3 Prozent.

Herbe Verluste für die Sozialdemokraten

Laut Politbarometer hätte eine Koalition aus SPD und Grünen keine Mehrheit mehr.

Im kleinsten Bundesland wird am 26. Mai eine neue Bürgerschaft gewählt. Bei der vergangenen Landtagswahl im Jahr 2015 erhielt die SPD noch 32,8 Prozent. Jetzt droht ihr ein Verlust von knapp acht Prozent. Ein herber Schlag auf die die Bundesspitze der SPD – allen voran für Partei-Chefin Andrea Nahles.

SPD könnte trotzdem weiter regieren

Fakt ist: Nach der Bürgerschaftswahl wird es in Bremen schwierige Koalitionsverhandlungen geben.

Am wahrscheinlichsten ist ein rot-rot-grünes Bündnis. In dem Fall könnte die SPD an der Macht bleiben.

Die Bremer-Linken-Chefin Kristina Vogt sagte zum „Weser Kurier“, dass ihre Partei mindestens zehn Prozent bei der Wahl erreichen müsse, weil man kein Anhängsel der SPD und Grünen sein wolle. Die SPD und die Grünen haben ein rot-rot-grünes Bündnis ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Zwar würde es rechnerisch auch für eine Große Koalition unter der Führung der CDU reichen, aber der amtierende Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) hat das im Vorfeld schon ausgeschlossen. Ein Juniorpartner der SPD wolle man nicht sein.

Auch wenn die CDU gewinnt, es wird es schwer Partner für ein Dreier-Bündnis zu bekommen. Alleine mit der FDP reicht es nicht, die Grünen müssten mit ins Boot geholt werden. Die haben das bisher nicht offen ausgeschlossen, aber sind viel eher bereit für ein rot-rotes Bündnis.

Eine Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP hätte zur Zeit keine Mehrheit.

Und das wünschen sich die Wähler als Koalition

Obwohl die SPD nach der Umfrage keine Mehrheit mehr hat, wünschen sich mehr Menschen den derzeitigen Regierungschef Carsten Sieling (SPD) als Bürgermeister als den CDU-Spitzenkandidaten und Politik-Quereinsteiger Carsten Meyer-Heder. Bei der Frage, wen man lieber als Bürgermeister hätte, erreicht der Amtsinhaber 42 Prozent, sein Herausforderer von der CDU 29 Prozent.

Bei der Frage nach der Wunschkoalition erhält Rot-Grün die größte Zustimmung (gut: 43 Prozent, schlecht: 42 Prozent). Bei allen anderen möglichen Koalitionen war die Ablehnung größer als die Zustimmung. So fänden nur 35 Prozent eine Koalition aus SPD, Grünen und Linke gut, 49 Prozent fänden sie schlecht.

Eine CDU-geführte Koalition mit der SPD fänden 33 Prozent gut und 52 Prozent schlecht. Auch eine SPD-geführte Koalition mit der CDU hält die Mehrheit für schlecht. (gut: 29 Prozent, schlecht: 55 Prozent). Auf große Ablehnung stößt eine Regierung aus SPD, Grünen und FDP (gut: 16 Prozent, schlecht: 61 Prozent). Nach einer Koalition aus CDU, Grünen und FDP wurde nicht gefragt.

Für die Erhebung hat die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen zwischen dem 13. und 15. Mai Interviews mit mehr als 1000 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten im Land Bremen geführt. Dem ZDF zufolge ist die Befragung repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Sie gibt ein Stimmungsbild wieder und stellt keine Prognose für den Wahlausgang dar.

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