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Maduro sollte durch Drohnen-Angriff getötet werden

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Über den Drohnen-Anschlag auf Venezuelas Präsident Nicolás Maduro im vergangenen August wurde viel spekuliert – wer steckte dahinter? Eine Rebellen-Gruppe, eine andere Regierung oder die venezolanische Staatsführung selbst, um Gründe für eine Verhaftungs-Serie zu finden?

4. August 2018: Nicolás Maduro hält eine Rede während einer Militärparade in der Landeshauptstadt Caracas. Plötzlich hört man Explosionen, Panik bricht aus, Maduros Leibwächter werfen sich mit schusssicheren Schilden vor dem Präsidenten. Später findet man heraus: Zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen flogen über die Veranstaltung, explodierten zu früh, um Maduro zu verletzen. Was folgte: eine Verhaftungswelle und Schuldzuweisungen von allen Seiten.

Jetzt bekennt sich einer der angeblichen Drahtzieher in einem Interview mit CNN zu dem fehlgeschlagenen Attentat: Er schickte dem Nachrichtensender Handy-Videos von den Vorbereitungen und erzählte, wie die Gruppe, bestehend aus Oppositionellen und Überläufern des venezolanischen Militärs, vorgegangen sei.

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Vorweg erklärte er die Beweggründe für den Anschlag: „Wir haben jede friedvolle und demokratische Möglichkeit probiert, um diese Tyrannei, die sich als Demokratie verkleidet, zu beenden“, sagte er gegenüber CNN. Und weiter: „Wir haben Freunde, die in Gefangenschaft sind, gefoltert werden. Das war eine harte Entscheidung.“

Außerdem gab er zu, dass die Attacke auch Unschuldige hätte treffen können: „Das war ein Risiko, das wir in Kauf nehmen mussten. Wir sorgten uns darum, denn die Venezolaner sind immer die Leidtragenden.“

Die Drohnen seien demnach in Kolumbien zusammengebaut und getestet worden. Anschließend schmuggelte die Gruppe sie über die Grenze nach Venezuela. Auch den Grund für das Scheitern der Attacke offenbarte der mutmaßliche Drahtzieher: Maduros Wachen hätten die Drohnen über Funksignal-Störer vorzeitig explodieren lassen.

Für den selbsternannten Interims-Präsidenten, Oppositions-Führer Juan Guaido, sind solche Anschläge unverantwortlich. „Vorhaben wie dieses sind nicht gut“, sagte er CNN. Zudem habe er angenommen, die Drohnen-Attacke sei inszeniert worden, um die venezolanische Regierung „als Opfer dastehen zu lassen“.

Guaidó hatte sich im Januar zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt und den seit 2013 herrschenden Maduro offen herausgefordert. Er wird in seinem Versuch, Maduro zu entmachten, von den USA sowie rund 50 weiteren Staaten weltweit unterstützt.

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Nach dem massiven Stromausfall in Venezuela wird Maduro sein Kabinett komplett umbauen. Vizepräsidentin Delcy Rodríguez teilte am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, Maduro plane eine „tief greifende Umstrukturierung“ der Regierung, um Venezuela „gegen jedwede Bedrohung“ zu wappnen.

Ab dem 7. März war in ganz Venezuela für fast eine Woche der Strom ausgefallen. Der linksnationalistische Staatschef machte Cyberattacken der USA sowie die Opposition für den schlimmsten Stromausfall in der Geschichte des südamerikanischen Landes verantwortlich. Er beauftragte eine Militärbrigade damit, die für die Stromversorgung wichtige Infrastruktur des Landes zu bewachen.

Guaidó wirft der Regierung vor, durch Korruption und Misswirtschaft die schlechte Versorgungslage in Venezuela herbeigeführt zu haben. Obwohl das Land über die größten Erdölvorkommen der Welt verfügt, steckt es in einer schweren Wirtschaftskrise; zahlreiche Menschen leiden Not und bekommen nicht genügend Lebensmittel und Medikamente.

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