Politik

Korruptionsverdacht bei„Gorch Fock“-Reparatur

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Schon wieder schlechte Nachrichten vom Skandal-Schiff der Bundeswehr!

Im Zusammenhang mit der Reparatur des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ geht das Verteidigungsministerium einem Korruptionsverdacht nach.

Am Mittwochnachmittag wurden die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses darüber informiert, dass sich ein Mitarbeiter des Marinearsenals Wilhelmshaven bei seinen Vorgesetzten selbst der Vorteilsnahme bezichtigt hat.

▶︎ Der Mann war für die „technische Preisprüfung“ bei der „Gorch Fock“-Sanierung zuständig, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Er soll vergünstigte Darlehen mindestens von einem großen Auftragnehmer erhalten haben.

Das ist vor allem deswegen brisant, weil die Kosten für die Reparatur des Segelschiffes völlig aus dem Ruder gelaufen sind. Ursprünglich waren zehn Millionen Euro vorgesehen, dann wurde auf 75 Millionen erhöht, jetzt sind es 135 Millionen.

Das hatte im Juni bereits den Bundesrechnungshof auf den Plan gerufen, der eine Prüfung einleitete. Die „Gorch Fock“ wird seit Anfang 2016 von der Elsflether Werft saniert.

▶︎ Das Ministerium hat den Korruptionsverdacht schon an die Staatsanwaltschaft gemeldet und will ihn strafrechtlich prüfen lassen.

Und das alles kurz vor dem 60. Geburtstag der „Gorch Fock“, der am kommenden Montag an der Marineschule Mürwik in Schleswig-Holstein groß gefeiert werden soll!

Das weiße Schiff gilt als „Deutschlands Botschafterin unter Segeln“ und war einmal der Stolz der Marine. In den vergangenen zehn Jahren aber haben Negativschlagzeilen das Image des Dreimasters erheblich ramponiert. 2008 stürzte eine Kadettin aus der Takelage der „Gorch Fock“ in den Tod. Die Ausbildung auf dem Schiff wurde in der Folge vorübergehend eingestellt.

  • Tote Gorch-Fock-Kadettin

    War es doch Mord?

    Vor zehn Jahren kam die Marine-Kadettin Jenny Böken († 18) ums Leben. Laut Bundeswehr war es ein Unfall. Ein Zeuge sieht das anders.

  • ARD-Magazin berichtet

    Illegales Tropenholz für „Gorch Forck“

    Nach Recherchen der Umweltorganisation „WWF“ soll die „Gorch Fock“ mit illegal importiertem Teak aus Myanmar restauriert werden.

Auch die Bausubstanz des Skandal-Schiffs scheint nicht die beste zu sein: Bereits 2010 wurde die „Gorch Fock“ generalüberholt. Nur sechs Jahre später wurde eine erneute Sanierung gestartet, die die Einsatzbereitschaft des Schiffes bis 2040 sichern soll.

Wann die „Gorch Fock“ wieder in See stechen wird, ist noch nicht ganz klar. Im November wurde bekannt, dass die Reparatur ein Jahr länger dauern wird als geplant. Nach jetzigem Stand sollen Offiziersanwärter statt im kommenden Frühjahr erst 2020 wieder mit dem Dreimaster auslaufen können.

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