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Horror-Prinz schickteNachrichten an Kashoggi-Killer

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Zum Mord an dem Saudi-Kritiker Jamal Khashoggi gibt es neue Indizien gegen Thronfolger Mohammed bin Salman (33).

Der saudiarabische Kronprinz hat laut einem US-Medienbericht in den Stunden vor der Tötung des Journalisten Nachrichten an den mutmaßlichen Drahtzieher der brutalen Tat verschickt. Es soll sich dabei um mindestens elf Nachrichten gehandelt haben, berichtet das „Wall Street Journal“ am Samstag. Das gehe aus Dokumenten des US-Geheimdienstes CIA hervor.

Empfänger der Nachrichten des Kronprinzen: Saud al-Kahtani, dem vorgeworfen wird das 15-köpfige Tötungskommando gesteuert zu haben. Der Inhalt der Nachrichten sei nicht bekannt, berichtet die Zeitung unter Berufung auf die CIA-Dokumente.

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    Mord in sieben Minuten

    Es werden immer weitere grausige Details zu dem Mord an dem saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi bekannt!

Über die Art der Nachrichten wurde nur veröffentlicht, dass sie in elektronischer Form verschickt wurden. Konkrete Angaben über welchen Dienst – und ob es sich um E-Mails, SMS oder Messenger-Nachrichten handelte – liegen demnach nicht vor.

Kronprinz Mohammed bin Salman, der oft nur mit der Abkürzung MBS bezeichnet wird, soll außerdem bereits vor anderthalb Jahren eine Aktion gegen den kritischen Journalisten angedacht haben. Im August 2017 sagte er laut „Wall Street Journal“: Sollte es nicht gelingen, Khashoggi von einer Rückkehr nach Saudi-Arabien zu überzeugen, „könnten wir ihn vielleicht außerhalb Saudi-Arabiens locken und Maßnahmen treffen“.

Diese Äußerung scheine bereits „auf die saudiarabische Aktion gegen Khashoggi“ hinzudeuten, heißt es demnach in der Einschätzung der CIA. Denn genauso soll sich der Horror-Mord vor knapp 2 Monaten zugetragen haben: Khashoggi ging am 2. Oktober in das Saudi-Konsulat in Istanbul, wollte dort Papiere für seine Hochzeit abholen. Das Gebäude verließ er nicht mehr lebend, wurde dort offenbar gefoltert und getötet, seine Leiche zerteilt.

Die CIA gehe mit „mittlerer bis hoher Sicherheit“ davon aus, dass Prinz Mohammed „persönlich“ auf Khashoggi „abgezielt“ und „seinen Tod wahrscheinlich angeordnet“ habe. Aber: Eine direkte Tötungsanordnung durch den Kronprinzen liegt dem Geheimdienst demnach nicht vor: „Um es klar zu sagen, uns fehlt eine direkte Auswertung, wonach der Kronprinz eine Tötungsanordnung gab“, heißt es dem Bericht zufolge in den CIA-Dokumenten.

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    Spießruten-Lauf für den Horror-Scheich


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    Die CIA soll laut türkischen Medienberichten Tonbänder besitzen, auf denen Kronprinz MBS befahl, Khashoggi „zum Schweigen“ zu bringen.

Erst nach wochenlangem internationalen Druck hatte die Führung in Saudi-Arabien zugegeben, dass Agenten des Königreichs den Journalisten Anfang Oktober getötet haben. Nach Angaben der saudiarabischen Staatsanwaltschaft sollten die Agenten ihn nach Saudi-Arabien bringen. Doch soll ihr Leiter dann eigenmächtig beschlossen haben, Khashoggi zu töten. Diese Darstellung stößt allgemein auf Skepsis.

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